Bei diesem Kontostand gilt man bei Banken als „reich“

Foto: pixabay.com/Peter Arreola

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Dortmund. Wie viel Geld braucht es, um als „reich“ zu gelten? Für viele ist die Antwort klar: mindestens eine Million auf dem Konto. Doch Banken denken längst anders. In der Welt der Finanzinstitute beginnt Reichtum schon bei deutlich niedrigeren Beträgen – mit konkreten Vorteilen für die Kunden.

Reichtum beginnt früher, als viele denken

Wer ein Konto bei einer Bank eröffnet, braucht weder hohes Einkommen noch ein üppiges Vermögen. Die neuen digitalen Services – etwa bei der Sparkasse ab 2025 – stehen allen Kunden offen. Doch intern sortieren Banken ihre Kunden sehr genau nach Vermögen. Und dabei zeigt sich: Schon ab einem liquiden Vermögen von 100.000 Euro sprechen Banken von „wohlhabend“.

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) unterscheiden Finanzinstitute drei zentrale Kundengruppen:

Affluents: liquide Vermögenswerte zwischen 100.000 und 1.000.000 Euro

High-Net-Worth-Individuals (HNWI): ab 1 Million Euro

Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI): ab 30 Millionen Euro

Warum Banken Kunden mit „nur“ 500.000 Euro bevorzugen

Anders als erwartet stehen nicht die Superreichen ganz oben auf der Wunschliste der Banken. Vielmehr gelten Kunden mit Vermögen im mittleren sechsstelligen Bereich als besonders attraktiv. Der Grund: Bei ihnen ist der Beratungsaufwand überschaubar, die Erträge durch Provisionen aber bereits lohnend.

Bei Kunden mit Millionenvermögen wird die Sache komplizierter. Sie erwarten komplexe, maßgeschneiderte Lösungen – mit entsprechendem Beratungsaufwand. Dennoch basieren viele dieser Angebote, so erklärt Felix Germann von McKinsey gegenüber der FAZ, auf modularen Finanzprodukten, die auch für kleinere Millionenvermögen eingesetzt werden können.

Wer als „Affluent“ zählt, profitiert spürbar

Bereits Kunden in der „Affluent“-Kategorie genießen bei vielen Banken spürbare Privilegien. Dazu gehören persönliche Ansprechpartner, individuelle Finanzplanungen und exklusive Zugänge – etwa ohne stundenlange Warteschleifen. Der persönliche Draht zur Bank wird so zur neuen Normalität für Vermögende.

Wie viele Kunden in Deutschland in diese Kategorie fallen, ist schwer zu beziffern. Konkreter wird es bei Millionären: Die Boston Consulting Group schätzt deren Zahl hierzulande auf rund 550.000. Wer über mehr als 100 Millionen US-Dollar verfügt, gehört hingegen zu einer winzigen Elite von rund 3.300 Superreichen.

Reichtum ist relativ – und für Banken eine Frage der Effizienz

Banken definieren Reichtum nicht nach gesellschaftlicher Wahrnehmung, sondern nach wirtschaftlicher Rentabilität. Und die beginnt aus Bankensicht längst vor der Millionengrenze. Wer also 100.000 Euro oder mehr auf dem Konto hat, sollte wissen: Die Bank sieht Sie längst mit anderen Augen.

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