Kamtschatka. In der abgelegenen russischen Region Kamtschatka ist ein seit Jahrhunderten ruhender Vulkan erneut ausgebrochen. Der Krascheninnikow-Vulkan, der laut Smithsonian-Institut zuletzt um das Jahr 1550 aktiv war, stieß am Sonntag eine gewaltige Aschewolke aus, die bis zu 6.000 Meter in die Höhe aufstieg. Aufnahmen belegen den plötzlichen Ausbruch mit einer deutlich sichtbaren Rauchsäule über dem Krater.
Vulkanaktivität auf Kamtschatka nimmt zu
Die Katastrophenschutzbehörden vor Ort bestätigten den Ausbruch, gaben jedoch zunächst Entwarnung: Bewohnte Gebiete seien bislang nicht betroffen, auch Ascheregen wurde nicht registriert. Die Aschewolke driftet aktuell ostwärts über den Pazifik. Die Flugwarnstufe wurde vorsorglich erhöht, da vulkanische Asche eine ernste Gefahr für den Luftverkehr darstellt.
Nur wenige Tage zuvor war auf der Halbinsel bereits ein weiterer Vulkan ausgebrochen – der Kljutschewskoi, einer der aktivsten Vulkane Russlands. Seit dem Jahr 2000 wurden dort 18 Eruptionen registriert.
Zusammenhang mit schwerem Erdbeben?
Die jüngsten vulkanischen Aktivitäten stehen in zeitlicher Nähe zu einem verheerenden Erdbeben, das am Mittwoch vor der Küste Kamtschatkas gemessen wurde. Mit einer Stärke von 8,8 gehört das Beben zu den stärksten weltweit in den letzten Jahrzehnten. Es löste Tsunamiwellen von bis zu vier Metern Höhe aus. Trotz der Stärke hielten sich die Sachschäden in Grenzen, Todesopfer wurden keine gemeldet.
Geologen prüfen nun, ob ein Zusammenhang zwischen dem Seebeben und der erhöhten vulkanischen Aktivität besteht. In tektonisch aktiven Regionen wie Kamtschatka können Spannungen in der Erdkruste solche Kettenreaktionen auslösen.


