Melle. Ein Schreiben der Lindenschule Buer in Melle (Niedersachsen) hat eine bundesweite Debatte ausgelöst – und sogar eine Bombendrohung gegen die Schule. In dem Elternbrief wurde darauf hingewiesen, dass laut Schulordnung keine Kopfbedeckungen in Gebäuden erlaubt seien. Ausnahmen – auch für Kopftücher – müssten beantragt werden.
Schule verbietet Kopfbedeckungen – Kritik von Stadt und Land
In dem Schreiben heißt es, dass Mützen, Kappen und Kopftücher grundsätzlich nicht erlaubt seien. Ausnahmen würden nur nach Antrag bei der Schulleitung gewährt. Nachdem der Brief im Internet verbreitet wurde, reagierten Stadt, Politik und Kultusministerium.
Das niedersächsische Kultusministerium stellte klar: Das Tragen eines Kopftuchs ist durch die Religionsfreiheit geschützt und darf von Schulen nicht untersagt werden. Eine Vollverschleierung bleibe allerdings unzulässig.
Die Bürgermeisterin von Melle, Jutta Dettmann (SPD), zeigte sich irritiert über den Elternbrief. Die Schulordnung soll nun überarbeitet werden, um sicherzustellen, dass religiöse oder medizinische Gründe für Kopfbedeckungen grundsätzlich akzeptiert werden.
Bombendrohung und Schmierereien gegen die Schule
Der Konflikt eskalierte, nachdem radikale Unbekannte der Schule eine Bombendrohung schickten. Das Kultusministerium bestätigte sowohl die Drohung als auch beleidigende Graffiti am Schulgebäude.
Beides wurde bei der Polizei angezeigt.
Die Schule selbst war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.


