Berlin. Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Quartal 2025 deutlich angestiegen – vor allem wegen eines kühlen Winters und schwachen Windaufkommens. Nach vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) nahm der Primärenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent zu. Der Verbrauch stieg auf 3151 Petajoule – umgerechnet rund 875 Terawattstunden.
Besonders fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl wurden verstärkt eingesetzt, da Wind- und Wasserkraft wetterbedingt weniger Strom lieferten. Die Folge: Ein spürbarer Anstieg klimaschädlicher Emissionen. Die energiebedingten CO₂-Emissionen kletterten um rund sieben Prozent – ein Plus von elf Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.
Heizbedarf und Windflaute belasten die Klimabilanz
Die Gründe für den Anstieg liegen vor allem in der Witterung: Der Februar war ungewöhnlich kühl, gleichzeitig herrschte Windstille – doppelt ungünstig für die Energiebilanz. Die niedrigen Temperaturen erhöhten den Heizbedarf, während Windräder stillstanden und Wasserkraftwerke weniger Strom lieferten. Insbesondere die Stromerzeugung aus Windkraft brach um 30 Prozent ein, die aus Wasserkraft um 23 Prozent. Einzig die Solarenergie legte zu – mit einem Plus von 24 Prozent.
Auch ökonomische Faktoren spielten eine Rolle: Sinkende Importpreise für Rohöl führten zu einem gestiegenen Verbrauch im Verkehrssektor. Viele Haushalte nutzten zudem die Gelegenheit, ihre Heizölvorräte aufzustocken. Und auch Steinkohle wurde wegen günstigerer Einkaufspreise wieder verstärkt zur Stromerzeugung eingesetzt.
Nur moderater Anstieg ohne Wettereinfluss
Bereinigt um den Wettereinfluss hätte der Energieverbrauch laut AGEB nur um 3,5 Prozent zugelegt. Die schwache Konjunktur sowie der fehlende Schalttag im Jahr 2025 wirkten dämpfend auf den Energiehunger – konnten den witterungsbedingten Anstieg jedoch nicht kompensieren.
Rückschlag für Energiewende
Besonders alarmierend: Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch lag 3,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das zeigt, wie stark der Ausbau erneuerbarer Energien von Wetterbedingungen abhängig ist – und wie schnell fossile Energieträger wieder in den Vordergrund rücken, wenn Sonne und Wind ausbleiben.
Die Zahlen verdeutlichen: Ohne massive Investitionen in Speichertechnologien, Netzausbau und wetterunabhängige erneuerbare Energiequellen gerät die Energiewende ins Stocken – mit spürbaren Folgen für das Klima.