Jede vierte Firma baut wegen KI Stellen ab

Foto: pixabay.com/Michal Jarmoluk

Foto: pixabay.com/Michal Jarmoluk

München. Laut einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts rechnet rund ein Viertel der deutschen Unternehmen – genau 27,1 Prozent – bis zum Jahr 2030 mit einem Rückgang von Arbeitsplätzen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Besonders betroffen ist laut den Experten die Industrie, die sich auf tiefgreifende Veränderungen und einen beschleunigten Strukturwandel einstellen muss.

Industrie und Handel besonders betroffen

Während nur 5,2 Prozent der befragten Unternehmen von zusätzlichen Jobs durch KI ausgehen, erwarten rund zwei Drittel keine nennenswerten Veränderungen bei der Beschäftigung. Laut ifo-Präsident Clemens Fuest erkunden viele Unternehmen derzeit, in welchen Bereichen KI die Produktivität steigern kann. Spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt seien jedoch erst in einigen Jahren zu erwarten.

Im Durchschnitt prognostizieren die betroffenen Unternehmen einen Stellenabbau von etwa acht Prozent. In der Industrie liegt dieser Wert deutlich höher: 37,3 Prozent der Unternehmen rechnen dort mit einem Rückgang an Arbeitsplätzen. Auch im Handel ist die Erwartung mit rund 30 Prozent überdurchschnittlich hoch.

IT-Branche mit positiven Aussichten

Im Gegensatz dazu zeigt sich das Baugewerbe wenig verändert – hier gehen rund 80 Prozent der Firmen davon aus, dass KI keine Auswirkungen auf die Beschäftigung haben wird. Positiver fällt das Bild hingegen in technologienahen Branchen wie IT und Informationsverarbeitung aus: Einige Unternehmen erwarten hier sogar Beschäftigungszuwächse von über zehn Prozent.

Langfristige Veränderungen möglich

Klaus Wohlrabe vom ifo Institut betont, dass KI nicht nur zur Effizienzsteigerung beiträgt, sondern auch neue Berufsbilder schaffen kann. Zwar seien die derzeitigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt noch begrenzt, doch langfristig könnte KI die Beschäftigungsstruktur in Deutschland tiefgreifend verändern. Die zentrale Herausforderung werde darin bestehen, die Produktivitätsgewinne möglichst breit in Wohlstand umzuwandeln – und dabei soziale Brüche zu vermeiden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert