„Weiter so“ im Wald ist keine Option

Foto: pixabay.com/Umkreisel-App

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Freiburg. Die deutschen Wälder bleiben in einem alarmierenden Zustand. Das zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht 2024 des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Trotz vereinzelter Erholungsanzeichen bei bestimmten Baumarten leiden die Wälder insgesamt weiterhin massiv unter Trockenheit, Hitze und Schädlingsbefall. Die Zeichen stehen auf Krisenmodus – nicht auf Entwarnung.

Minister betont Bedeutung nachhaltiger Waldbewirtschaftung

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer warnt vor einem „Weiter so“ und spricht sich für eine nachhaltige und generationengerechte Waldbewirtschaftung aus. Diese Einschätzung teilt auch FSC Deutschland, das in einem radikalen Umbau zu klimastabilen und naturnahen Wäldern die einzige zukunftsfähige Lösung sieht.

FSC fordert mehr Resilienz – und liefert Lösungen

„Der Wald braucht mehr Widerstandskraft“, sagt Alfred Schumm, Geschäftsführer von FSC Deutschland. Nur Wälder mit hoher Struktur- und Artenvielfalt könnten künftig den wachsenden Belastungen standhalten. Der FSC-Standard legt genau hier an: Er setzt auf naturnahe Mischwälder, langfristige Stabilisierung und eine ausgewogene Verbindung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Ziele.

1,2 Millionen Hektar FSC-zertifiziert – doch das reicht nicht

Aktuell sind in Deutschland rund 1,2 Millionen Hektar Wald FSC-zertifiziert – ein Anfang, aber kein Durchbruch. Der FSC bietet Waldbesitzenden konkrete Handlungsempfehlungen und begleitet sie beim Umbau hin zu ökologisch tragfähigen Forststrukturen. Dabei betont FSC-Experte Elmar Seizinger: „FSC ist kein Allheilmittel, aber ein bewährtes Instrument mit Rückhalt in der Gesellschaft.“

Appell zum Handeln – auf allen Ebenen

Die Zeit drängt. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung, bei der seit 1984 jährlich der Zustand der Baumkronen dokumentiert wird, sind ein Frühwarnsystem – und sie schlagen erneut Alarm. Die Wälder brauchen Schutz, politische Entschlossenheit und ein neues Bewusstsein für ihre zentrale Rolle im Kampf gegen die Klimakrise.

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