Der geplante Verkauf zweier russischer Atomreaktoren von Bulgarien an die Ukraine ist gestoppt worden. Ursprünglich sollte die Ukraine die Reaktoren aus dem nie fertiggestellten bulgarischen Kernkraftwerksprojekt Belene erwerben, um damit die Blöcke 3 und 4 des Atomkraftwerks Chmelnyzkyj zu vollenden. Die Reaktoren sowjetischer Bauart mit einer Leistung von jeweils 1000 Megawatt sollten für rund 580 bis 650 Millionen Euro verkauft werden. Das ukrainische Parlament hatte dem Kauf bereits im Februar 2025 zugestimmt.
In Bulgarien regte sich jedoch Widerstand gegen den Verkauf. Die Bulgarische Sozialistische Partei (BSP) forderte einen Stopp der Verhandlungen, um zu prüfen, ob die Reaktoren stattdessen im bulgarischen Atomkraftwerk Kosloduj verwendet werden können. Zudem gab es Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität der russischen Technologie mit westlichen Sicherheitsstandards. Die bulgarische Regierung hat daraufhin die Gespräche mit der Ukraine ausgesetzt.
Die Ukraine hatte den Kauf als wichtigen Schritt zur Sicherung ihrer Energieversorgung betrachtet, insbesondere angesichts der russischen Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte die Bedeutung der Reaktoren für die Energieunabhängigkeit des Landes. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hatte ihre Unterstützung für das Vorhaben signalisiert.
Mit dem Stopp des Verkaufs steht die Ukraine nun vor der Herausforderung, alternative Lösungen zur Stärkung ihrer Energieinfrastruktur zu finden. Gleichzeitig muss Bulgarien entscheiden, wie es mit den ungenutzten Reaktoren aus dem Belene-Projekt verfahren will.