Überwachungskameras werden Feuermelder

Foto: pixabay.com

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New York. Ein Forschungsteam der NYU Tandon School of Engineering hat eine neue Software vorgestellt, die mit Hilfe von Überwachungskameras Brände bereits in ihrer Entstehungsphase erkennt. Die Entwickler sehen darin das Potenzial, weltweit Tausende Leben zu retten und Milliardenschäden zu verhindern. Allein in den USA sterben jährlich fast 3.700 Menschen bei Bränden, die volkswirtschaftlichen Schäden belaufen sich auf rund 23 Milliarden Dollar.

„Schon kleinste Rauchschwaden reichen, um unser System zu alarmieren – lange bevor herkömmliche Brandmelder reagieren würden“, erklärt Projektleiter Prabodh Panindre. Möglich macht dies eine Kombination mehrerer KI-Algorithmen, die Videomaterial in Echtzeit auswerten. So reduziert das System Fehlalarme drastisch: Ein Brand wird erst dann gemeldet, wenn mehrere Kriterien gleichzeitig erfüllt sind.

Die Software analysiert nicht nur das Vorhandensein von Rauch oder Flammen, sondern auch deren Entwicklung über die Zeit. „Echte Brände sind dynamisch und verändern ständig ihre Form“, sagt Mitentwickler Sunil Kumar. Mit diesem Ansatz erreicht das System eine Genauigkeit von 92,6 Prozent bei der Vermeidung von Falschalarmen.

Trainiert wurde die KI mit einem eigens erstellten Datensatz, der alle fünf von der US-amerikanischen National Fire Protection Association definierten Brandklassen umfasst – von Haushaltsbränden bis hin zu Kabel- und Küchenfeuern. In Praxistests lag die Trefferquote bei 80,6 Prozent.

Überwachungskameras leiten ihre Aufnahmen an einen zentralen Server weiter, der sie analysiert. Wird ein Feuer erkannt, verschickt das System automatisch Videoclips und Alarmmeldungen per SMS oder E-Mail. Auch Drohnen oder mobile Kameras können eingebunden werden – ein Vorteil vor allem bei der Früherkennung von Waldbränden.

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