Dortmund. Ein 49-jähriger Mann aus Dortmund ist festgenommen worden, weil er im Darknet eine Plattform für Mordaufträge gegen deutsche Politiker betrieben haben soll. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde die Seite – mit dem sinngemäßen Namen „Politiker-Ermordung“ – inzwischen vom Bundeskriminalamt (BKA) abgeschaltet.
Der Beschuldigte soll auf der Website detailliert erläutert haben, wie über anonyme Spenden im Darknet Gelder gesammelt werden sollten, um Attentäter für politische Morde zu bezahlen. Laut Ermittlern verfolgte der Mann eine demokratiefeindliche, rechtsextremistische Ideologie und wird dem „Reichsbürger“-Spektrum zugerechnet.
Bereits seit 2020 war der Dortmunder den Behörden bekannt, nachdem er bei Corona-Protesten durch Widerstandshandlungen aufgefallen war. Der aktuelle Fall hat nun eine neue Dimension erreicht: Der Generalbundesanwalt Jens Rommel übernahm die Ermittlungen – es geht um den Verdacht der Terrorismusfinanzierung, ein besonders schweres Delikt.
Der Hinweis auf die Aktivitäten des Mannes im Darknet kam offenbar vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Nach seiner Festnahme wurde der Verdächtige nach Karlsruhe überstellt, wo der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) über die Haftfrage entscheidet.
Mit dem Fall wird erneut deutlich, wie sich rechtsextreme Netzwerke zunehmend digital organisieren – und dabei gezielt versuchen, demokratische Institutionen zu untergraben.


