Österreich will Waffenrecht verschärfen

Foto: pixabay.com/Jan Marcus Trapp

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Nach dem verheerenden Amoklauf an einer Schule in Graz, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen, zieht die österreichische Bundesregierung Konsequenzen. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) kündigte im ORF-Radio an, dass die Regierung bereits kommende Woche ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verschärfung des Waffenrechts vorlegen will.

Zentraler Bestandteil der Reform soll eine Anhebung des Mindestalters für den Waffenkauf sein. Außerdem sollen psychologische Eignungstests für den Erwerb einer Waffenbesitzkarte verschärft und in ihrer Aussagekraft verbessert werden. Laut Stocker müsse dringend geprüft werden, wie solche Tests künftig zuverlässiger psychische Auffälligkeiten erkennen können.

Der 21-jährige Täter, ein ehemaliger Schüler der betroffenen Schule, hatte am Dienstag mit einer legal erworbenen Pistole sowie einer abgesägten Schrotflinte neun Jugendliche und eine Lehrerin erschossen, bevor er sich selbst das Leben nahm. Beide Waffen besaß er auf legalem Wege.

Besonders brisant: Während für die Pistole eine Waffenbesitzkarte und ein psychologischer Test erforderlich waren, konnte die Schrotflinte nahezu ungehindert erworben werden. Zudem war der Täter 2021 beim Bundesheer aufgrund psychischer Instabilität als untauglich eingestuft worden – diese Information blieb jedoch bei der Waffenausgabe offenbar unberücksichtigt.

Der Fall hat eine landesweite Debatte über die Lücken im österreichischen Waffenrecht entfacht. Kritiker fordern nicht nur strengere Kontrollen, sondern auch eine bessere Vernetzung relevanter Behörden.

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