Ingolstadt. In Ingolstadt hat sich am Freitagabend ein tödliches Gewaltverbrechen mitten im öffentlichen Raum ereignet. Nach Angaben der Polizei attackierte ein 49-Jähriger seine frühere Partnerin unvermittelt mit einem Küchenmesser. Mehrere Passanten wurden Zeugen, als der Mann auf die 45-Jährige einstach. Ihre beiden Söhne im Alter von 23 und 17 Jahren versuchten verzweifelt, ihre Mutter zu schützen, schlugen und traten auf den Angreifer ein und verhinderten offenbar Schlimmeres. Doch die Verletzungen der Frau waren so schwer, dass sie kurz nach ihrer Einlieferung in eine Klinik starb.
Der mutmaßliche Täter, ein Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit, erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. Er wurde unter Polizeibewachung ins Krankenhaus gebracht. Warum der Streit eskalierte, ist weiterhin unklar. Laut Polizei waren die beiden zuvor in eine Auseinandersetzung geraten, deren Hintergründe nun Gegenstand der Ermittlungen sind.
Der Tatort im Ingolstädter Stadtgebiet war am Abend von einer Vielzahl an Schaulustigen umgeben. Die Polizei sprach von einer großen Zahl an Zeugen, die die Attacke beobachtet hatten und anschließend befragt wurden. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft. Am Wochenende soll der Tatort bei Tageslicht erneut intensiv untersucht werden, um weitere Spuren zu sichern.
Die Tat sorgt in der Region für Entsetzen, nicht zuletzt, weil sie im Beisein der Söhne stattfand und zahlreiche Passanten das Geschehen miterlebten. Die Ermittler stehen nun vor der Aufgabe, das genaue Motiv des Mannes und den Ablauf der Eskalation zu rekonstruieren.


