Israel bombardiert Iran – der schickt Drohnen

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Tel Aviv/Teheran. In einer dramatischen nächtlichen Operation hat Israel nach eigenen Angaben zahlreiche Ziele im Iran angegriffen – darunter zentrale Einrichtungen des iranischen Atomprogramms. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag“ gegen den Erzfeind Iran. Teheran reagierte wenige Stunden später mit einer massiven Drohnenoffensive. Die internationale Gemeinschaft warnt vor einer unkontrollierbaren Eskalation.

Schlag gegen das Herz des iranischen Atomprogramms

Laut israelischem Militär zielte der Angriff auf dutzende nukleare und militärische Standorte, darunter die Uran-Anreicherungsanlage in Natans – eine der wichtigsten Atomanlagen des Iran. Premier Netanjahu bezeichnete den Einsatz als entscheidenden Schritt zur „Zerstörung der iranischen Nuklearwaffenfähigkeit“. Die Operation werde in den kommenden Tagen fortgesetzt.

Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem „präventiven Schlag“ angesichts einer existenziellen Bedrohung durch das iranische Atomprogramm. Israel wirft Teheran vor, genug Material für den Bau von bis zu 15 Atombomben zu besitzen – eine Einschätzung, die Iran seit Jahren vehement zurückweist.

Hohe Verluste unter Irans Militärführung

Der Angriff forderte offenbar prominente Opfer: Nach Angaben iranischer Medien wurden Armeechef Generalmajor Mohammed Bagheri und Revolutionsgarden-Kommandeur Hussein Salami getötet. Auch zwei führende Atomwissenschaftler sollen bei den Attacken ums Leben gekommen sein. Die israelischen Luftschläge trafen laut Berichten auch Wohngebiete in Teheran. Der Flugbetrieb am internationalen Flughafen der Hauptstadt wurde gestoppt.

Iran schlägt mit Drohnenschwarm zurück

Als Antwort auf die Angriffe startete der Iran etwa 100 Drohnen in Richtung Israel. Das israelische Militär versetzte alle Abwehrsysteme in höchste Alarmbereitschaft. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Schutzräume nicht zu verlassen. Der Ausnahmezustand gilt landesweit, Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen.

Netanjahu warnte in einer Videobotschaft vor den Folgen weiterer Angriffe: „Kriege haben einen Preis“, sagte er und rief die Bürger zu Disziplin und Vorratshaltung auf.

Regionale Spannungen und internationale Reaktionen

Die Folgen des Angriffs reichen weit über Israel und Iran hinaus: Der Irak und Jordanien schlossen ihren Luftraum, um sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Der Iran beschuldigt die USA, von der Operation gewusst und diese indirekt unterstützt zu haben – ein Vorwurf, den Washington vehement zurückweist. US-Außenminister Marco Rubio warnte Teheran vor Angriffen auf amerikanische Stützpunkte in der Region.

Die Vereinten Nationen zeigten sich alarmiert. UN-Generalsekretär António Guterres rief beide Seiten zur „äußersten Zurückhaltung“ auf. Auch Saudi-Arabien und Oman verurteilten den israelischen Angriff als Verletzung des Völkerrechts und als Gefahr für die gesamte Region.

Eskalation oder Wendepunkt?

Ob die Lage diplomatisch zu entschärfen ist, bleibt unklar. Israels Ziel scheint klar: die iranische Nuklearfähigkeit dauerhaft zu zerstören. Doch die iranische Führung droht offen mit Vergeltung. Der Nahe Osten steht am Rande eines offenen Kriegs zwischen zwei Regionalmächten – mit unvorhersehbaren globalen Folgen.

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