Ein schweres Erdbeben hat am Freitagmittag gegen 14:20 Uhr Ortszeit Myanmar und Thailand erschüttert. Epizentrum der Naturkatastrophe ist Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars, wo es Hunderte Tote und Verletzte geben soll, ganze Stadtteile wurden zerstört. Auch in Bangkok, der Hauptstadt Thailands, kam es zu massiven Schäden. Während thailändische Behörden eine Stärke von 8,2 meldeten, gibt das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam die Stärke mit 7,6 an. Das Epizentrum des stärkeren Bebens lag in der Nähe von Mandalay.
Zahl der Toten steigt
Die Militärregierung des südostasiatischen Landes sprach am frühen Samstag von 1.002 Toten und 2.376 Verletzten. Eine erschütternde Zahl, die noch steigen könnte. Die Zahl der Todesopfer könnte einer Schätzung der US-Erdbebenwarte USGS zufolge auf mehr als 10.000 steigen. Nach dem heftigen Erdbeben in Myanmar ist es in der Region zu Dutzenden Nachbeben gekommen. Myanmar liegt in einer seismisch aktiven Zone, was bedeutet, dass Erdbeben dort relativ häufig vorkommen können.
„Mit großer Bestürzung verfolgen wir die Ereignisse und sind in Gedanken bei den Betroffenen. Die Menschen in den Katastrophengebieten in Südostasien benötigen nun dringend humanitäre Hilfe. Das Deutsche Rote Kreuz arbeitet mit Hochdruck gemeinsam mit seinen Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung daran, die laufenden Soforthilfemaßnahmen vor Ort bestmöglich und schnell zu unterstützen,“ sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Christian Reuter.
Hilfsorganisationen im Notfallmodus
Das Rote Kreuz Myanmar (MRCS) hat seine Notfalleinsatzzentrale aktiviert, um schnelle Soforthilfe zu ermöglichen. Freiwillige Helfende aus den betroffenen Gebieten wurden bereits kurz nach der Katastrophe mobilisiert, um die Schadensbewertung und die Such- und Rettungsmaßnahmen zu unterstützen.
Aus Thailand berichtet Promboon Panitchpakdi, Leiter von CARE Thailand: „In Bangkok haben wir zum ersten Mal ein Erdbeben dieser Stärke erlebt – das ist äußerst beunruhigend, besonders für dicht besiedelte Großstädte. Die Erschütterungen dauerten mehrere Minuten, unser Büro wurde sofort evakuiert. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Hochhäuser werden aktuell auf mögliche Bauschäden überprüft, erste Schäden an Schnellstraßen wurden gemeldet. Zudem sind Teile der Kommunikationsinfrastruktur beeinträchtigt. Wir beobachten die Entwicklung landesweit genau und stehen bereit, um im Bedarfsfall Hilfe zu leisten.“
Internationale Hilfe angefordert
Die Militärregierung von Myanmar hatte bereits die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Für weitere Teile des Landes wurde der Notstand ausgerufen. Die Maßnahme gelte für die Hauptstadt Naypyidaw, Mandalay und für sechs Regionen und Bundesstaaten des Landes, meldete der staatliche Fernsehsender MRTV.