Berlin. Bei einer groß angelegten Aktion gegen illegalen Waffenbesitz hat die Berliner Polizei gemeinsam mit Zoll- und Steuerfahndungsbehörden mehrere scharfe Schusswaffen sowie umfangreiche Munition sichergestellt. Die Einsätze, koordiniert von der BAO Ferrum, fanden gestern Abend und heute Morgen an zahlreichen Orten in Berlin statt und richteten sich gegen Personen, die im Verdacht stehen, illegal Waffen zu besitzen oder damit zu handeln.
Im Rahmen eines Verbundeinsatzes durchsuchten Polizistinnen und Polizisten zwei Gewerbeobjekte in Charlottenburg sowie eine Bar in Berlin-Wilhelmstadt. In einem der Lokale in der Fasanenstraße stießen die Einsatzkräfte auf eine scharfe Schusswaffe, die in einer Bauchtasche verborgen war. Sie soll einem 23-jährigen Mann gehören, der zudem 23 abgepackte Portionen eines betäubungsmittelsuspekten Pulvers bei sich trug. Die Waffen und mutmaßlichen Drogen wurden beschlagnahmt. Eine anschließende Durchsuchung seiner Wohnung in Moabit führte zu zwei weiteren Schreckschusswaffen, die aus Gründen der Gefahrenabwehr sichergestellt wurden. Der Mann wurde der BAO Ferrum überstellt und soll noch heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über den Erlass eines Haftbefehls entscheidet.
Parallel zu diesen Maßnahmen vollstreckte das Landeskriminalamt weitere Durchsuchungsbeschlüsse im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin. Betroffen waren ein Wohnobjekt in Velten (Brandenburg) sowie mehrere Adressen in Berlin. Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Männer im Alter von 35 und 34 Jahren, die im Verdacht stehen, illegalen Waffenhandel zu betreiben. In der Wohnung des 35-Jährigen in Wittenau entdeckten die Ermittler eine scharfe Waffe samt Munition. Eine weitere scharfe Waffe wurde auf einem Firmengelände in Niederschönhausen gefunden, das dem Beschuldigten zugeordnet wird. Auch hier wurde Beweismaterial beschlagnahmt. Der 35-Jährige soll morgen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Bilanz der Einsätze fiel umfassend aus. Insgesamt überprüften die Kräfte der BAO Ferrum in der vergangenen Nacht 52 Personen und kontrollierten 44 Fahrzeuge. Ein Autofahrer war ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort und wertet die sichergestellten Waffen und Gegenstände weiter aus. Die Maßnahmen unterstreichen den anhaltenden Druck der Sicherheitsbehörden auf die organisierte Waffenkriminalität in der Hauptstadtregion.


