Prepper sind Personen, die sich intensiv auf mögliche zukünftige Notfälle oder Katastrophen vorbereiten. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „prepare“ ab, was „sich vorbereiten“ bedeutet. Diese Menschen legen Vorräte an, lagern Lebensmittel ein, errichten Schutzbauten und rüsten sich mit Schutzkleidung, Werkzeugen und anderen Gegenständen aus.
Die Prepper-Bewegung ist eine Gemeinschaft, die sich auf unterschiedlichste Szenarien wie Naturkatastrophen, wirtschaftliche Zusammenbrüche oder gesellschaftliche Unruhen vorbereitet. Prepper legen dabei besonderen Wert auf Autarkie, Selbstversorgung und Unabhängigkeit.
In den letzten Jahren, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, hat diese Bewegung an Popularität gewonnen, da viele Menschen durch Krisensituationen sensibilisiert wurden.
Was motiviert Prepper?
Prepper sind oft durch die Sorge motiviert, dass staatliche oder gesellschaftliche Strukturen in Krisensituationen versagen könnten. Sie möchten unabhängig sein und in der Lage, sich und ihre Familien selbst zu versorgen.
Ein weiteres Motiv kann die Angst vor Naturkatastrophen, wirtschaftlichen Zusammenbrüchen oder sozialen Unruhen sein. Diese Szenarien treiben viele Prepper dazu, sich intensiv vorzubereiten und Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Zudem spielt oft ein gewisses Maß an Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und deren Fähigkeit, in Krisen adäquat zu reagieren, eine Rolle.
Sind Prepper gefährlich?
Prepper sind nicht per se gefährlich. Sie bereiten sich auf mögliche Notfälle oder Katastrophen vor, was oft mit dem Anlegen von Vorräten und dem Erlernen von Überlebensfähigkeiten verbunden ist. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind in sich nicht bedrohlich.
Es gibt jedoch Bedenken, wenn Prepper extreme Ansichten entwickeln oder sich in isolierten, paramilitärischen Gruppen organisieren. In solchen Fällen kann es zu gesellschaftlichen Spannungen kommen, insbesondere wenn Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen oder anderen Bürgern geschürt wird.
Insgesamt hängt die Gefährlichkeit von Preppern stark von ihrer Herangehensweise und ihren Motiven ab. Die meisten Prepper sind friedliche Menschen, die einfach nur auf alle Eventualitäten vorbereitet sein wollen. Prepper werden oft mit konservativen Werten in Verbindung gebracht, da die Bewegung häufig auf Selbstversorgung, Tradition und Unabhängigkeit setzt. Diese Werte können mit konservativen Ideologien übereinstimmen, die auf persönliche Verantwortung und Vorsicht setzen.
Allerdings ist die Prepper-Bewegung sehr vielfältig und umfasst Menschen mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen. Während einige Prepper konservative Ansichten vertreten, gibt es auch viele, die sich aus rein praktischen oder unpolitischen Gründen auf Krisensituationen vorbereiten.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Prepping nicht zwingend an eine spezifische politische Ausrichtung gebunden ist, sondern eher eine persönliche Entscheidung darstellt, die von individuellen Überzeugungen und Erfahrungen geprägt ist.
Wie wird man zum Prepper?
Prepper zu werden, erfordert eine systematische Planung und Vorbereitung. Hier sind einige Schritte, die man unternehmen kann:
Informieren und Lernen: Beginne mit der Recherche über mögliche Katastrophenszenarien und wie man sich darauf vorbereitet. Bücher, Foren und Online-Ressourcen können hilfreich sein.
Vorräte anlegen: Sammle haltbare Lebensmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter. Ein Vorrat für mindestens zwei Wochen ist ein guter Anfang.
Ausrüstung beschaffen: Investiere in Werkzeuge, Erste-Hilfe-Kits, Schutzkleidung und andere nützliche Gegenstände, die in einer Notsituation benötigt werden könnten.
Fähigkeiten entwickeln: Lerne praktische Fähigkeiten wie Erste Hilfe, Gartenarbeit, Jagen oder Fischen, die in einer Krisensituation nützlich sein könnten.
Netzwerk aufbauen: Trete Prepper-Gruppen oder -Gemeinschaften bei, um Wissen und Ressourcen auszutauschen.
Notfallpläne erstellen: Entwickle Pläne für verschiedene Szenarien, wie z.B. Evakuierungsrouten oder Treffpunkte für Familienmitglieder.
Regelmäßiges Üben: Teste und übe deine Pläne regelmäßig, um sicherzustellen, dass du im Ernstfall gut vorbereitet bist.
Diese Schritte helfen, sich auf unvorhersehbare Ereignisse vorzubereiten und die eigene Resilienz zu stärken.
Gibt es viele Prepper in Deutschland?
In Deutschland gibt es schätzungsweise bis zu 200.000 Menschen, die sich der Prepper-Bewegung zugehörig fühlen 1. Die Szene ist vielfältig und reicht von Einzelpersonen bis hin zu organisierten Gruppen. Die Bewegung hat in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen, insbesondere durch Krisen wie die COVID-19-Pandemie und den Ukraine-Konflikt, die das Interesse an Selbstversorgung und Krisenvorsorge gesteigert haben.
Obwohl die meisten Prepper gesetzestreue Bürger sind, gibt es auch Berührungspunkte mit extremistischen Gruppen, was die Szene teilweise in ein negatives Licht rückt. Dennoch bleibt Prepping für viele eine persönliche Vorsorgemaßnahme und Lebensweise, die sich auf Unabhängigkeit und Krisenfestigkeit konzentriert.
Gibt es bekannte Prepper-Gruppen?
In Deutschland gibt es mehrere Prepper-Gruppen, die sich auf die Vorbereitung auf verschiedene Krisenszenarien konzentrieren. Diese Gruppen sind oft in sozialen Medien oder speziellen Foren aktiv, wo sie Informationen austauschen und sich über Notfallvorsorge austauschen. Einige Gruppen organisieren auch Treffen und Workshops, um praktische Fähigkeiten zu vermitteln.
Bekannte Gruppen sind oft regional organisiert, da sie sich auf lokale Gegebenheiten und mögliche Risiken konzentrieren. Die Gruppen sind jedoch meist nicht öffentlich stark sichtbar, da viele Mitglieder Wert auf Anonymität und Privatsphäre legen. Die Bewegung ist vielfältig und reicht von kleinen, informellen Gruppen bis hin zu größeren Netzwerken.
Ein Beispiel ist die Prepper-Szene in den USA, die bekannter und stärker organisiert ist, oft mit einem höheren Grad an Öffentlichkeit. In Deutschland hingegen sind die Gruppen eher dezentral und weniger prominent in der Öffentlichkeit vertreten.
Mit Material von krisenvorsorge-forum.de, sichersatt.de, bedeutungonline.de, wikipedia.de