Trumps Zölle treffen Europa 2026 noch härter

Brüssel/Frankfurt am Main. Die von Ex-US-Präsident Donald Trump verfolgte Zollpolitik dürfte 2026 deutlich stärkere Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben als bislang. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Unternehmerverbands BusinessEurope, an der 36 Wirtschaftsorganisationen aus EU- und Nicht-EU-Ländern teilnahmen – darunter Großbritannien, die Schweiz, die Türkei und die Ukraine.

Laut der Analyse dürfte der Handelskonflikt das BIP in der Eurozone, der EU und weiteren europäischen Staaten 2025 um rund 0,03 Prozentpunkte dämpfen. Ein Jahr später könnten die Verluste auf bis zu 0,6 Prozentpunkte ansteigen. Besonders betroffen: die Eurozone.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) teilt diese Einschätzung. Sie rechnet zwischen 2025 und 2027 mit einem Wachstumsrückgang von etwa 0,7 Prozentpunkten – vor allem durch die anhaltende Unsicherheit im internationalen Handel. Zwar habe das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA vom Juli die politische Lage etwas beruhigt, doch bleibe die Sorge vor neuen US-Zöllen bestehen.

„Viele Unternehmen befürchten weiterhin, dass unvorhersehbare Zollentscheidungen das Investitionsklima beeinträchtigen“, warnt BusinessEurope-Generaldirektor Markus J. Beyrer. Trotz der Risiken erwartet der Verband für 2026 ein moderates Wachstum von 1,3 Prozent, nach nur einem Prozent im Jahr 2025 – dank der relativen Stabilität, die das jüngste Abkommen gebracht habe.

Um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, fordert BusinessEurope von der EU und ihren Mitgliedstaaten strukturelle Reformen: niedrigere Energiepreise, weniger Bürokratie, eine Steuervereinfachung sowie eine stärkere Diversifizierung von Export- und Importmärkten. Nur so könne die EU langfristig widerstandsfähig bleiben.

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