Starkes Erdbeben erschüttert Japans Norden

Foto: Symbolfoto/LfULG

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Am Samstag ist die japanische Insel Hokkaido von einem starken Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert worden. Das Beben ereignete sich laut dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern. Obwohl die Erschütterung deutlich zu spüren war, gibt es bisher keine Meldungen über Verletzte oder größere Schäden.

Keine Tsunami-Gefahr – aber Meeresspiegelschwankungen möglich

Japanische Medien berichteten, dass durch das Beben leichte Veränderungen im Meeresspiegel nicht ausgeschlossen seien. Eine konkrete Tsunami-Warnung wurde jedoch nicht ausgegeben, und Expertinnen und Experten halten es für unwahrscheinlich, dass es infolge des Bebens zu nennenswerten Überflutungen kommt.

Japan lebt mit der ständigen Gefahr

Erdbeben sind in Japan Teil des Alltags. Das Land liegt im sogenannten Pazifischen Feuerring, einer geologisch besonders aktiven Zone, in der mehrere tektonische Platten aufeinandertreffen. Diese Lage macht Japan zu einem der erdbebenreichsten Länder der Welt. Moderne Bauvorschriften, Frühwarnsysteme und regelmäßige Notfallübungen sorgen dafür, dass viele Beben ohne größere Folgen bleiben.

Rückblick auf frühere Katastrophen

Trotz dieser Vorkehrungen erinnern viele Menschen die aktuellen Ereignisse an frühere Katastrophen. Besonders prägend war das verheerende Erdbeben vom 11. März 2011, das eine Stärke von 9,0 erreichte und einen gewaltigen Tsunami auslöste. Damals wurden rund 20.000 Menschen getötet oder vermisst, Hunderttausende verloren ihr Zuhause. Die Naturkatastrophe führte außerdem zur Nuklearkatastrophe von Fukushima, bei der mehrere Reaktoren beschädigt wurden – mit Folgen, die das Land bis heute beschäftigen.

Wahrsagerin sorgt für Aufsehen – und für Unsicherheit

Kurioserweise erlangte eine japanische Wahrsagerin in den vergangenen Wochen internationale Aufmerksamkeit, nachdem sie ein großes Beben für den 5. Juli 2025 prophezeit hatte – ohne wissenschaftliche Grundlage. Obwohl Fachleute diese Vorhersage deutlich zurückwiesen, reagierten viele Menschen verunsichert. Infolge der Prognose kam es zu zahlreichen Stornierungen von Urlaubsreisen und Diskussionen über Aberglaube in der modernen Gesellschaft.

Vorsorge bleibt oberstes Gebot

Auch wenn das aktuelle Beben keine größeren Folgen hatte, sehen Fachleute darin eine Erinnerung daran, wie wichtig Erdbebenvorsorge in Japan ist. Frühwarnsysteme, erdbebensichere Gebäude und informierte Bürgerinnen und Bürger sind zentrale Elemente, um im Ernstfall schnell und richtig zu handeln.

Das Erdbeben auf Hokkaido war ein weiterer Beleg für die geologische Aktivität des Inselstaates. Auch wenn diesmal keine Katastrophe zu befürchten ist, bleibt Japan ein Land, das stets mit der unsichtbaren Gefahr aus dem Erdinneren leben muss.

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