Masar-i-Scharif. Ein starkes Erdbeben der Stärke 6,3 hat in der Nacht den Norden Afghanistans erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum nahe der Stadt Masar-i-Scharif in der Provinz Balch, etwa 28 Kilometer unter der Erdoberfläche. Zunächst war von einer geringeren Tiefe die Rede, die Angabe wurde jedoch später korrigiert.
Nach Angaben des afghanischen Gesundheitsministeriums kamen in den Provinzen Balch und Samangan mindestens 20 Menschen ums Leben, rund 320 weitere wurden verletzt – die Behörden sprachen von einer vorläufigen Bilanz.
Panik in Masar-i-Scharif – Blaue Moschee beschädigt
In Masar-i-Scharif rannten viele Menschen aus ihren Häusern, aus Angst vor Einstürzen. Laut Behördenberichten wurde dabei auch ein Teil des heiligen Schreins der Blauen Moschee, eines der bedeutendsten religiösen Bauwerke des Landes, beschädigt.
Das Beben war bis in die etwa 300 Kilometer entfernte Hauptstadt Kabul zu spüren. Die Behörden veröffentlichten Notrufnummern und baten die Bevölkerung, beschädigte Gebäude zu meiden.
Erdbebenserie trifft das Land immer wieder schwer
Afghanistan wird regelmäßig von schweren Erdstößen erschüttert. Erst im September 2024 hatte ein Beben der Stärke 6,0 im Osten des Landes über 2.200 Menschenleben gefordert. Vor zwei Jahren starben bei einem schweren Erdstoß in der Region Herat mehr als 1.500 Menschen, Zehntausende Häuser wurden zerstört.
Das Land liegt am Zusammenstoß zweier tektonischer Platten im Hindukusch – eine der aktivsten Erdbebenregionen der Welt. Laut dem British Geological Survey wurden seit 1900 bereits zwölf Beben mit einer Stärke über 7,0 registriert.





