Schwere Unwetter wüten in Italien

Italien wird aktuell von einer heftigen Unwetterserie heimgesucht. Besonders betroffen sind Regionen in Mittel- und Norditalien. Allein in der Toskana wurden innerhalb von zwölf Stunden über 12.000 Blitze gezählt, berichtet die Nachrichtenagentur ANSA. Der Zivilschutz hat für Dienstag (8. Juli) die zweithöchste Alarmstufe Orange in Teilen der Lombardei und Venetiens ausgerufen. Für weitere zwölf Regionen gilt die Warnstufe Gelb – mit schwerem Regen, Gewittern und Hagel ist zu rechnen.

„Wasserbombe“ trifft Bacoli – Straßen überflutet

In der Stadt Bacoli bei Neapel gingen am Montagmorgen in kürzester Zeit 90 Millimeter Regen nieder – ein Extremwert für die gesamte Provinz. Bürgermeister Josi Gerardo Della sprach auf Facebook von einer „Wasserbombe“ und aktivierte das kommunale Einsatzzentrum. Trotz der enormen Wassermassen gab es keine Verletzten.

In Neapel selbst sorgten die Regenmassen für überflutete Straßen und drückten Gullydeckel hoch. Auch auf der Insel Procida war das Abwassersystem überfordert – zahlreiche Kanalschächte wurden überflutet.

Sturmschäden in Umbrien und Latium

In Orvieto (Umbrien) stürzte ein Baum auf den Eingangsbereich des Friedhofs und beschädigte Gräber. Einige Grabnischen wurden zerstört, das Wärterhaus überflutet – der Friedhof bleibt vorerst geschlossen. Im Latium verursachte ein massiver Hagelsturm Schäden an Straßen, Feldern und Obstplantagen. Die Hagelkörner erreichten Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Das volle Ausmaß der Ernteschäden ist noch unklar.

Feuerwehreinsätze in mehreren Regionen – neue Unwetter erwartet

Auch in der Toskana und in Umbrien standen die Feuerwehren im Dauereinsatz. Wetterdienste warnen, dass die Lage angespannt bleibt. In den kommenden Stunden drohen erneut kräftige Gewitter – besonders in der Emilia-Romagna, aber auch in der Toskana, den Marken, Umbrien und dem Latium.

Experten warnen vor sogenannten Downbursts – plötzlich einsetzenden Fallwinden mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. An der Küste – etwa in Ostligurien oder der Toskana – kann es zu hohen Wellen und lokalen Sturmfluten kommen.

Alarmstufe in 14 Regionen aktiv

Der italienische Zivilschutz warnt vor weiteren extremen Wetterereignissen in gleich 14 Regionen:

  • Orange: Teile der Lombardei und Venetiens
  • Gelb: Trentino-Südtirol, Friaul-Julisch Venetien, Emilia-Romagna, Toskana, Umbrien, Latium, Abruzzen, Molise, Kampanien, Apulien, Basilikata, Kalabrien

Nach tagelanger Hitze scheint sich das Wetter in Italien mit voller Wucht zu entladen – mit möglicherweise weitreichenden Folgen für Infrastruktur, Landwirtschaft und Sicherheit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert