Hamburg. Vom 25. bis 27. September 2025 verwandelt sich Hamburg in ein Drehkreuz für militärische und zivile Einsatzkräfte: Mit der Übung „Red Storm Bravo“ trainieren Bundeswehr, Blaulichtorganisationen, Behörden und Unternehmen gemeinsam die Abläufe für den Ernstfall. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Deutschland im Krisenszenario als logistische Drehscheibe für die NATO funktionieren kann.
Truppenbewegungen durch die Hansestadt
Das Szenario: Infolge eskalierender Spannungen an der NATO-Ostflanke müssen innerhalb kürzester Zeit große Truppenverbände mit Ausrüstung und Waffensystemen verlegt werden. Hamburg mit seinem Hafen spielt dabei eine Schlüsselrolle. Soldaten und Material sollen hier ankommen und von dort aus über Straßen und Schienen Richtung Osten transportiert werden – auch durch das Stadtgebiet.
Um den Alltag der Hamburgerinnen und Hamburger möglichst wenig zu stören, finden die Bewegungen überwiegend nachts statt. Geplant sind Kolonnenfahrten, abgesicherte Transporte und sogar Nachtflüge von Hubschraubern zur Begleitung.
Zivil-militärische Zusammenarbeit im Fokus
An der Übung nehmen nicht nur rund 500 Soldatinnen und Soldaten teil, sondern auch Polizei, Feuerwehr, THW, Landesbehörden, die Agentur für Arbeit sowie Unternehmen wie Airbus und die Hamburg Port Authority. In einer eigens eingerichteten, besonders gesicherten Operationszentrale in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne wird die Koordination gebündelt.
Ein zusätzlicher Belastungstest ist die Simulation eines Massenanfalls von Verletzten, der sowohl militärische als auch zivile Kräfte herausfordert.
„Verteidigung ist gesamtgesellschaftlich“
„Verteidigung und Resilienz sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die nicht allein von der Bundeswehr geleistet werden können“, betonte Brigadegeneral Frank Leonards. Mit „Red Storm Bravo“ werde geprobt, wie militärische Abläufe und zivile Strukturen ineinandergreifen müssen, damit Deutschland im Krisenfall handlungsfähig bleibt.
Deutschland als NATO-Knotenpunkt
Der Hintergrund: Mit dem Operationsplan Deutschland regelt die Bundeswehr den militärischen Beitrag zur Gesamtverteidigung. Hamburg ist dabei von zentraler Bedeutung, da über Hafen, Schiene und Straße eine schnelle Verlegung von Kräften in Richtung Osteuropa ermöglicht werden muss.
Die dreitägige Übung gilt als wichtiger Härtetest – nicht nur für die Bundeswehr, sondern auch für Hamburgs Behörden und Infrastruktur.
Mehr Informationen unter www.bundeswehr.de