Chandigarh. Der Besitz eines Smartphones vor dem 13. Lebensjahr steht laut einer globalen Studie mit einer deutlich schlechteren psychischen Gesundheit im frühen Erwachsenenalter in Zusammenhang. Forschende des Global Mind Project und Sapien Labs werteten Daten von über 100.000 Jugendlichen aus und warnen eindringlich vor den langfristigen Folgen eines frühen Zugangs zu sozialen Medien.
Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren, die ihr erstes Smartphone vor dem zwölften Geburtstag erhielten, berichten signifikant häufiger von Suizidgedanken, Aggressionen, Realitätsverlust und einem niedrigen Selbstwertgefühl. Zudem belastet der frühe Medienkonsum Schlaf, familiäre Beziehungen und erhöht das Risiko für Cybermobbing.
Die Forscher nutzten den Mind Health Quotient (MHQ), ein neuartiges Instrument zur Selbsteinschätzung der psychischen Gesundheit, das emotionale, soziale und kognitive Aspekte umfasst. Die Auswertung zeigte: Je früher das erste Smartphone genutzt wurde, desto schlechter sind die MHQ-Werte. Kinder, die bereits mit fünf Jahren ihr erstes Smartphone bekamen, weisen dabei mit Abstand die geringsten Werte auf.
Tara Thiagarajan, Leiterin der Studie, sieht in der frühen Smartphone-Nutzung ein kritisches Fenster für psychische Verletzlichkeit. „Der Einfluss sozialer Medien erklärt etwa 40 Prozent der negativen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit“, so Thiagarajan. Weitere Belastungen kommen durch gestörte Familienbeziehungen, Schlafmangel und Cybermobbing hinzu.
Diese Ergebnisse sind unabhängig von Kultur, Sprache oder Region und unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf: „Die psychische Gesundheit kommender Generationen steht auf dem Spiel – wir müssen jetzt gegensteuern“, appelliert die Neurowissenschaftlerin.


