Baden-Württemberg will seine Sireneninfrastruktur deutlich ausbauen und stellt Städten und Gemeinden in diesem Jahr über 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Innenministerium in Stuttgart betont, dass Sirenen im Ernstfall einen entscheidenden Beitrag zur schnellen Warnung der Bevölkerung leisten können – etwa bei Hochwasser, Stromausfällen, Erdbeben oder Chemieunfällen.
„Entscheidend ist ein Mix aus digitalen Warn-Apps, Sirenen und dem Radio, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, erklärte Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Das Sirenenförderprogramm wird mit 800.000 Euro vom Bund und 700.000 Euro vom Land finanziert. Kommunen können Zuschüsse von bis zu 17.000 Euro pro Anlage beantragen – gefördert werden unter anderem Sirenen auf Dächern, Personal- und Installationskosten. Seit 2023 beteiligt sich das Land finanziell am Ausbau.
Nach jahrelangem Rückbau vieler Anlagen setzen nun wieder mehr Städte auf Sirenen. Heidelberg installierte 2023 für rund eine halbe Million Euro 25 neue Geräte, Stuttgart plant den Aufbau eines eigenen Netzes. In Ludwigsburg und Marbach gibt es derzeit noch keine Sirenen.
Die Funktionsfähigkeit der Systeme wird jährlich beim bundesweiten Warntag getestet. Während Städte wie Karlsruhe, Reutlingen und Heidelberg im letzten Jahr reibungslos alarmierten, gab es andernorts Pannen – in Kernen im Remstal etwa lösten nur drei von fünf neuen Sirenen aus.