Erdrutsche und Überschwemmungen in Taiwan

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Taiwan. Starke Regenfälle und ihre dramatischen Folgen sorgen derzeit in Ostasien für Ausnahmesituationen: In Taiwan sind nach tagelangen Unwettern mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, 78 weitere verletzt, und drei Personen gelten noch als vermisst. Gleichzeitig rief Peking nur wenige Tage nach tödlichen Stürmen erneut die höchste Unwetter-Warnstufe aus – mit erneut massiven Regenmengen.

Taiwan unter Wasser – historische Regenmengen

Besonders betroffen ist der Süden Taiwans, wo sich sintflutartige Regenfälle mit teils verheerenden Erdrutschen und Überschwemmungen abwechseln. Taiwans Ministerpräsident Cho Jung-tai sprach bei einem Besuch in der schwer getroffenen Stadt Tainan von einer „seltenen Katastrophe solchen Ausmaßes“. Die Insel habe inzwischen „fast einen Monat ununterbrochen starken Regen erlebt“.

Nach Angaben der Wetterbehörde fielen am Wochenende bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter – ein Viertel der durchschnittlichen Jahresmenge. Meteorologe Chen Yi-liang betonte, dass Taiwan zum ersten Mal seit 1998 sieben Tage in Folge über 200 Liter Regen pro Quadratmeter täglich gemessen habe. Juli 2025 war somit der nasseste Juli seit 1939.

Auch Peking im Alarmzustand – 100 bis 200 Liter Regen angekündigt

Nur wenige Tage nach den tödlichen Überschwemmungen in den nördlichen Vororten Pekings – bei denen mindestens 44 Menschen starben, darunter 31 in einem Altenheim – warnt der chinesische Wetterdienst erneut vor extremem Starkregen. Für die Nacht zum Dienstag kündigten die Behörden bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in mehreren Stadtteilen an, in Randgebieten könnten es bis zu 200 Liter werden.

Die höchste Unwetter-Warnstufe wurde erneut aktiviert. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, ihre Häuser nur im absoluten Notfall zu verlassen. In den Bergregionen rund um Peking drohen Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche.

Kritik an Pekings Krisenmanagement

Nach dem verheerenden Unwetter in der Vorwoche steht die Pekinger Stadtregierung unter Druck. Vorwürfe lauten, die Gefahr sei nicht rechtzeitig erkannt worden, Maßnahmen seien zu spät erfolgt. Besonders tragisch war der Fall eines Altenpflegeheims, in dem 31 Menschen starben. Nun steht die Frage im Raum, ob sich ähnliche Szenen erneut abspielen könnten – trotz der neuerlichen Warnungen.

Experten sehen Klimawandel als Verstärker

Die immer häufigeren Wetterextreme – von Dauerregen über Tropenstürme bis zu tödlichen Fluten – geben Meteorologen Anlass zur Sorge. Viele Experten sehen im Klimawandel eine zentrale Ursache für die Zunahme derart extremer Wetterphänomene in der Region.

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