Nauen. In Nauen (Havelland) haben Zollfahnder und Polizei eines der größten Drogenlabore Brandenburgs ausgehoben. Die Ermittler entdeckten mittlerweile rund 400 Kilogramm synthetische Drogen – und die Durchsuchung ist noch nicht abgeschlossen. „Die Halle ist noch nicht leer“, sagte Christian Lanninger, Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg, dem rbb.
300 Kilogramm neue Funde – Einsatz läuft weiter
Am Freitag stießen die Einsatzkräfte auf weitere 300 Kilogramm der Substanzen 3-CMC und 4-CMC, besser bekannt als Mephedron, eine in der Partyszene beliebte Amphetamin-ähnliche Droge. Bereits zuvor waren 100 Kilogramm sichergestellt worden. Damit steigt die Gesamtmenge auf rund 400 Kilogramm – mit steigender Tendenz.
Die Ermittler fanden die Drogen in großen Wannen und Fässern, in denen offenbar verschiedene Produktionsphasen liefen. „Wir hoffen, dass wir in dieser Woche fertig werden“, so Lanninger. Wegen der gefährlichen Chemikalien im Gebäude können die Fahnder nur mit Schutzkleidung arbeiten, unterstützt von Feuerwehr, Katastrophenschutz und Chemikern.
Zwei Tatverdächtige in U-Haft
Zwei Männer im Alter von 50 und 41 Jahren wurden festgenommen und sitzen nun in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) wird ihnen bandenmäßiger Drogenhandel in nicht geringer Menge vorgeworfen. Nach weiteren Beteiligten wird gefahndet.
Die Ermittler werten derzeit Datenträger und Unterlagen aus, um herauszufinden, seit wann das Labor betrieben wurde. Hinweise auf die Anlage gab es bereits im Mai 2025, teilte die Zollfahndung mit. Neben den fertigen Drogen fanden die Beamten große Mengen an Chemikalien und Ausgangsstoffen für die Herstellung.
Gefährlicher Einsatz in Nauen
Seit dem Zugriff am vergangenen Mittwoch arbeiten die Einsatzkräfte ununterbrochen an der Räumung des Labors. Die Bedingungen gelten als hochgefährlich, da in der Halle mit ätzenden und explosiven Substanzen hantiert wurde. Einsatzleiter Henner Grote bestätigte bereits am Freitag, dass man mit weiteren Funden rechne.
Mit dem Fund in Nauen hat die Zollfahndung einen der größten Schläge gegen die synthetische Drogenproduktion in der Region gelandet.
