Sydney. Ein tödlicher Anschlag hat die australische Metropole Sydney am Chanukka-Fest erschüttert und international Entsetzen ausgelöst. Mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben, als Angreifer am Sonntagabend gezielt das Feuer auf Familien aus der jüdischen Gemeinde eröffneten. Die Tat ereignete sich nach Polizeiangaben gegen 18.47 Uhr Ortszeit. Unter den Toten befindet sich auch einer der Täter, ein weiterer liegt in kritischem Zustand im Krankenhaus.
Nach Angaben der Behörden wurden insgesamt 29 Verletzte in Kliniken gebracht, darunter zwei Polizisten. Der Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns, sprach von einem klar antisemitisch motivierten Terrorangriff. Ziel sei die jüdische Gemeinde gewesen, die sich anlässlich des Chanukka-Fests versammelt hatte.
Der australische Premierminister Anthony Albanese zeigte sich tief erschüttert. In einer Stellungnahme sprach er von einem „schockierenden und zutiefst verstörenden Akt der Gewalt“, der das ganze Land treffe. Die Sicherheitsbehörden hätten höchste Priorität, die Hintergründe der Tat vollständig aufzuklären.
Auch international fielen die Reaktionen deutlich aus. Israels Staatspräsident Izchak Herzog bezeichnete den Anschlag als „äußerst grausamen Angriff auf Juden“, die sich versammelt hätten, um die erste Chanukka-Kerze zu entzünden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ging noch weiter und warf der australischen Regierung vor, Antisemitismus nicht entschieden genug entgegenzutreten. Hass gedeihe dort, „wo führende Politiker schweigen“.
In Deutschland äußerte sich der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, tief betroffen. Die Gedanken seien bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Hinterbliebenen. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verurteilte die Tat scharf. Der Anschlag sei ein Angriff auf gemeinsame demokratische Werte, schrieb er. Antisemitismus müsse weltweit entschlossen bekämpft werden – „hier in Deutschland und überall auf der Welt“.
Der Anschlag von Sydney reiht sich damit in eine Serie antisemitischer Gewalttaten ein, die jüdische Gemeinden international verunsichern. Die Ermittlungen dauern an, während die Sicherheitsvorkehrungen rund um jüdische Einrichtungen weiter verschärft werden.


