Zahl digitaler Betrugsmaschen angestiegen

Wiesbaden. Rund um den Black Friday steigt die Gefahr, auf betrügerische Onlineangebote hereinzufallen – und die Zahlen zeigen, wie groß das Problem inzwischen geworden ist. Eine neue Schufa-Umfrage, die t-online exklusiv vorliegt, belegt, dass bereits jeder vierte Deutsche Opfer digitaler Kriminalität wurde. Besonders verbreitet sind sogenannte Fakeshops, professionell gestaltete Schein-Shops, die günstige Produkte anbieten, diese aber nie verschicken. Ein Drittel aller Betroffenen tappte bereits in diese Falle.

Trotz der enormen Schadenssummen reagieren viele Opfer kaum oder gar nicht. Lediglich gut ein Drittel erstattete Anzeige bei der Polizei, und nur etwa die Hälfte sprach überhaupt mit Freunden oder suchte Hilfe. Dabei verlieren die meisten zwischen 50 und 250 Euro, einige sogar mehr als 1.000 Euro.

Schufa-Managerin Josephine Ackerman warnt eindringlich davor, die Gefahr zu unterschätzen. Nach ihren Worten hat digitaler Betrug längst eine Dimension erreicht, die Millionen Menschen betreffe, während die Täter immer ausgefeilter vorgingen. Die Tatsache, dass so viele Betroffene schweigen, verschärfe die Lage zusätzlich und mache Ermittlungen schwieriger.

Die Umfrage zeigt außerdem, dass viele Opfer keinen Verdacht hegten, obwohl die Angebote teilweise auffällig günstig wirkten. Häufig wurde das Vertrauen durch professionelles Design der Webseiten oder durch gute frühere Online-Erfahrungen geweckt. Viele gaben zu, die Seriosität der Shops kaum geprüft zu haben – ein Fehler, der im digitalen Alltag schnell teuer werden kann.

Neben Fakeshops gehören Scamming und Identitätsdiebstahl zu den häufigsten Betrugsformen. Besonders heikel ist der Identitätsbetrug, bei dem persönliche Daten langfristig missbraucht werden können. Beim Scamming bauen Täter gezielt ein Vertrauensverhältnis auf oder locken mit angeblichen Gewinnen oder Erbschaften, um Geld zu erbeuten.

Auffällig ist die große Unsicherheit darüber, wie sich betrügerische Shops überhaupt erkennen lassen. Nur knapp die Hälfte der Befragten traut sich zu, reale Warnsignale sicher zu identifizieren. Warnlisten von Polizei und Verbraucherzentralen sind vielen gar nicht bekannt, und nur ein sehr kleiner Teil nutzt sie regelmäßig.

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft rät die Schufa, Onlineshops kritischer zu prüfen und keine Vorkasse bei unbekannten Anbietern zu leisten. Wer bereits betrogen wurde, sollte unbedingt die Polizei informieren, Zahlungen über Banken prüfen lassen und bei Identitätsmissbrauch zusätzlich eine Meldung bei der Schufa einreichen, um weiteren Schäden vorzubeugen.

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