Die militärischen Spannungen zwischen den USA und Venezuela verschärfen sich weiter. Nach Informationen des Fachportals The War Zone plant Washington offenbar, mehrere F-35-Kampfjets in die Karibik zu verlegen. Ziel ist es demnach, die US-Operation „Southern Spear“ deutlich zu verstärken. Ein US-Regierungsbeamter bestätigte die Planungen gegenüber dem Portal, ließ jedoch zentrale Details offen.
Die mögliche Verlegung der hochmodernen Joint-Strike-Fighter wäre die jüngste Eskalationsstufe im Rahmen der amerikanischen Militärpräsenz in der Region. Offiziell dienen die Maßnahmen der Drogenbekämpfung, zugleich erhöhen sie den politischen und militärischen Druck auf Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro. US-Präsident Donald Trump wirft dem venezolanischen Staatschef seit Monaten vor, mit internationalen Drogenschmugglern zu kooperieren. Maduro weist die Anschuldigungen entschieden zurück.
Wie viele F-35-Jets verlegt werden sollen und wann genau sie eintreffen, ist bislang unklar. Nach Angaben des US-Beamten gilt jedoch der ehemalige Marinestützpunkt Roosevelt Roads in Puerto Rico als wahrscheinlichstes Ziel. Der Standort dient seit einiger Zeit als logistischer Knotenpunkt für US-Truppen und Luftfahrzeuge in der Karibik und Lateinamerika.
Bereits Mitte September waren erste F-35-Kampfjets des US Marine Corps nach Roosevelt Roads verlegt worden. In den vergangenen Wochen folgten zudem E/A-18G-Growler-Maschinen, die auf elektronische Kampfführung spezialisiert sind. Sicherheitsexperten werten diese Kombination als deutliches Signal, dass die USA ihre militärischen Optionen in der Region ausweiten und sich auch auf komplexe Luftoperationen vorbereiten.
Zusätzliche Brisanz erhält die Entwicklung durch jüngste Aussagen von Präsident Trump. Anfang des Monats kündigte er an, die bisherigen Einsätze gegen Drogenschmuggler nicht auf See zu beschränken. Künftig seien auch Angriffe an Land geplant, erklärte Trump während einer Kabinettssitzung. Diese Maßnahmen richteten sich nicht ausschließlich gegen Venezuela, könnten aber den Druck auf das Regime in Caracas weiter erhöhen.
Die geplante Verlegung der F-35-Jets unterstreicht damit eine wachsende Militarisierung des Konflikts in der Karibik. Beobachter warnen, dass die US-Präsenz in unmittelbarer Nähe Venezuelas das Risiko einer weiteren Eskalation deutlich erhöht.


