US-Schlag gegen Iran: Anfang vom Ende?

Foto: USAF/www.af.mil

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Washington/Teheran. Mit markigen Worten präsentierte sich Donald Trump nach dem jüngsten US-Militärschlag gegen Irans Atomanlagen: „Mission erfüllt“, verkündete der Ex-Präsident – doch ob das wirklich das Ende war, ist fraglich. Während die Trump-Regierung den Angriff als begrenzte Aktion darstellt, warnen Experten und politische Gegner vor einem Flächenbrand im Nahen Osten. Hinter Trumps demonstrativem Selbstbewusstsein verbirgt sich eine heikle geopolitische Lage – und möglicherweise der Auftakt zu mehr.

„Spektakulär“ – doch wie nachhaltig?

Trump inszenierte seinen Auftritt als historischen Erfolg: Der Angriff habe das iranische Atomprogramm „vollständig ausgelöscht“. Hinter ihm aufgereiht: Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Mike Pompeo. Doch selbst in Trumps eigener MAGA-Bewegung ist der Angriff umstritten. Kritiker wie der republikanische Abgeordnete Thomas Massie bleiben skeptisch. Der Vorwurf: Trump habe den Kongress übergangen – ein gefährlicher Präzedenzfall.

Regime Change durch die Hintertür?

Offiziell betonen die USA, es habe sich nicht um einen Angriff auf den Iran als Staat oder auf dessen Bevölkerung gehandelt – nur das Atomprogramm sei Ziel gewesen. Doch Trumps jüngste Aussagen auf Truth Social lassen anderes vermuten. Dort stellte er offen einen Regimewechsel in Aussicht – unter dem Slogan „Make Iran Great Again“. Während seine Minister solche Ziele öffentlich verneinen, heizt Trump die Debatte mit Aussagen an, die deutlich über eine bloße Abrüstung hinausgehen.

Drei Szenarien – und keines verspricht Stabilität

Wie reagiert Teheran? Möglich ist eine Rückkehr an den Verhandlungstisch – aus Schwäche und taktischer Vorsicht. Doch realistischer erscheint eine Vergeltung. Diese könnte symbolisch bleiben – etwa in Form von Cyberattacken oder Angriffen auf US-Stützpunkte in der Region. Eine Eskalation auf Raten. Doch falls Teheran die Schwelle zur massiven Gegenwehr überschreitet – etwa durch Raketenangriffe oder Terrorakte – dürfte Washington mit voller Härte zurückschlagen.

Trumps Kalkül – oder brandgefährliche Rhetorik?

Trump hat bereits klar gemacht, dass es „Frieden oder eine Tragödie für den Iran“ geben werde. Seine Drohkulisse ist eindeutig. Doch die Frage bleibt: Ist sein Ziel wirklich nur Abschreckung? Oder soll über Eskalation Druck aufgebaut werden, um innenpolitisch Stärke zu demonstrieren – nicht zuletzt im Wahlkampf?

Die Region steht erneut an einem Wendepunkt. Und auch wenn Trump den Eindruck eines schnellen Erfolgs vermittelt – die Lage ist instabiler denn je. Ein einzelner Funke könnte ausreichen, um einen neuen Großkonflikt zu entfachen.

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