Heidelberg. Die Zinssätze für Tagesgeldkonten in Deutschland sind weiter auf Talfahrt. Wie eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, haben die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen im Juni 2025 mit einem Rückgang von 1,27 auf 1,19 Prozent den stärksten Absturz seit 13 Jahren erlebt – und die Abwärtsspirale hält an.
Besonders schlecht schneiden regionale Banken ab: Bei Volks- und Raiffeisenbanken liegt der durchschnittliche Tagesgeldzins bei lediglich 0,43 Prozent, Sparkassen zahlen mit nur 0,39 Prozent noch weniger – nicht einmal ein Drittel der Zinssätze, die überregionale Anbieter im Schnitt bieten (1,17 Prozent).
Trotz der schlechten Entwicklung sehen Experten einen möglichen Lichtblick: Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer nächsten Sitzung erstmals nach sieben aufeinanderfolgenden Zinssenkungen eine Pause einlegen, könnte sich auch die Lage auf dem Tagesgeldmarkt etwas stabilisieren, so Verivox-Finanzexperte Oliver Maier.
Beim Festgeld zeigt sich bereits ein differenzierteres Bild. Während kurzfristige Laufzeiten weiterhin von leichten Zinssenkungen betroffen sind, zeichnet sich bei langfristigen Anlagen eine Stabilisierung ab. Fünfjährige Festgelder verharren seit April bei rund 2,09 Prozent. Für zehnjährige Anlagen sind die Zinsen im selben Zeitraum sogar leicht auf 2,26 Prozent gestiegen – ein Hinweis auf eine bevorstehende Trendwende bei langfristigen Sparprodukten.