Schwere Überflutungen in Polen und Tschechien

Foto: Feuerwehr

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Ein massives Unwetter hat in Polen, Tschechien und der Slowakei weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Besonders betroffen sind die Regionen im Dreiländereck, wo ergiebiger Dauerregen Straßen überflutete, Keller volllaufen ließ und zu großflächigen Evakuierungen führte. Die Wetterlage bleibt angespannt.

Allein in Polen registrierte der Wetterdienst stellenweise über 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Feuerwehr musste dort mehr als 180 Mal ausrücken – zum Abpumpen überfluteter Keller, zur Beseitigung von Sturmschäden und zur Absicherung blockierter Verkehrswege. Auch in Tschechien kam es zu dramatischen Szenen: In der Region Jeseník mussten 238 Menschen, darunter zahlreiche Kinder aus zwei Ferienlagern, vor dem über die Ufer tretenden Fluss Černý gerettet werden.

Deutschland blieb ebenfalls nicht verschont. Vor allem in der Südhälfte fielen gebietsweise bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter.

In Polen griff die Regierung vorsorglich ein: Nach einer Empfehlung des Innenministeriums wurden 16 Sommerlager in der Region um Warschau mit über 1.000 Pfadfindern geräumt. Vizebildungsministerin Katarzyna Lubnauer betonte die Bedeutung der Vorsichtsmaßnahmen und erinnerte an ein tragisches Unglück vor acht Jahren, bei dem zwei Mädchen in einem Lager durch umstürzende Bäume starben.

Auch die Landwirtschaft wurde von den Unwettern schwer getroffen. Bauern berichteten von überfluteten Getreidefeldern, zerstörten Obstgärten und schweren Hagelschäden. Besonders hart traf es die Rapsfelder, die kurz vor der Blüte standen – vielerorts ist mit massiven Ernteausfällen zu rechnen.

Die Behörden rufen die Bevölkerung weiter zur Vorsicht auf. Angesichts der angespannten Wetterlage ist mit weiteren Regenfällen und lokalen Überschwemmungen zu rechnen.

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