Nato warnt Russland vor weiteren Luftraumverletzungen

Symbolbild. Foto: SAC Neil Chapman/OGL v1.0

Symbolbild. Foto: SAC Neil Chapman/OGL v1.0

Nach erneuten Verletzungen des Luftraums mehrerer Nato-Staaten erhöht das Bündnis den Druck auf Russland. In einer gemeinsamen Erklärung der 32 Mitgliedsstaaten heißt es, man werde im Einklang mit dem Völkerrecht alle notwendigen militärischen und nicht-militärischen Mittel einsetzen, um das Bündnisgebiet zu schützen. Damit steht auch der Abschuss russischer Flugzeuge im Raum – ein Schritt, der eine direkte Konfrontation mit Moskau auslösen könnte.

Auslöser der Dringlichkeitssitzung im Nato-Hauptquartier in Brüssel war ein Vorfall über der Ostsee: Drei russische MiG-31 waren rund zwölf Minuten in den estnischen Luftraum eingedrungen. Estland berief sich auf Artikel 4 des Nato-Vertrags, der Konsultationen im Falle einer Bedrohung vorsieht. Bereits Anfang September hatte Polen eine ähnliche Beratung beantragt, nachdem eine Vielzahl russischer Drohnen im polnischen Luftraum aufgetaucht war.

Die Nato warnt vor dem Risiko von Fehlkalkulationen und Gefährdung von Menschenleben. Schon jetzt verstärkt das Bündnis die Überwachung seiner Ostflanke. Deutschland beteiligt sich mit vier Eurofightern an bewaffneten Schutzflügen über Polen.

Heikel bleibt, dass Luftraumverletzungen oft schwer zweifelsfrei nachzuweisen sind. Russland bestreitet den Vorfall über Estland. Beobachter gehen davon aus, dass es nur im Fall einer klaren Bedrohung zu einem Abschuss kommen würde.

Unterdessen werfen auch Drohnensichtungen am Flughafen Kopenhagen neue Fragen auf. Dort mussten rund 100 Flüge gestrichen werden. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach vom „schwersten Anschlag auf die kritische Infrastruktur“ des Landes. Sollte sich eine russische Beteiligung bestätigen, droht eine weitere Eskalation.

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