Trier. Rund um den US-Militärflugplatz Spangdahlem in Rheinland-Pfalz ist es erneut zu hochgefährlichen Zwischenfällen gekommen. Unbekannte Täter haben mehrfach Piloten von F-16-Kampfjets mit einem Laserstrahl geblendet. Die Kriminalpolizei Trier ermittelt in drei Fällen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr – einer Straftat, die mit empfindlichen Haftstrafen geahndet werden kann.
Nach Angaben der Polizei ereigneten sich die Attacken am 2. und am 9. Dezember jeweils in den Abendstunden zwischen 20 und 20.30 Uhr. In allen Fällen befanden sich die amerikanischen Kampfpiloten nur wenige Kilometer vor der Air Base im Landeanflug, als ihre Cockpits gezielt mit einem blauen Laserstrahl anvisiert wurden. Die genaue Herkunft der Strahlen ist bislang unklar.
Dass es nicht zu schlimmeren Folgen kam, ist nach Einschätzung der Ermittler reines Glück. Zwar konnten alle betroffenen Piloten ihre Maschinen sicher landen, doch Laserangriffe stellen eine erhebliche Gefahr dar. Bereits kurze Blendungen können zu starken Sehstörungen, Orientierungslosigkeit oder sogar dauerhaften Augenschäden führen – insbesondere in der sensiblen Phase des Landeanflugs. Die Polizei spricht von einem „hohen Gefährdungspotenzial“ für Besatzung und Maschine.
Wer hinter den Angriffen steckt, ist bislang völlig offen. Weder Täter noch Motiv konnten bisher ermittelt werden. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Laser gezielt eingesetzt wurden, um die Piloten zu irritieren. Auch die Nähe zu einem militärischen Flugplatz verleiht den Vorfällen zusätzliche Brisanz.
Juristisch gelten Laserattacken auf Luftfahrzeuge als besonders schwerwiegendes Delikt. Ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr wird in der Regel mit einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten bestraft, in minder schweren Fällen drohen immer noch mindestens drei Monate Haft. Die Polizei appelliert daher eindringlich an die Bevölkerung, Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen im Umfeld des Flugplatzes umgehend zu melden.
Die wiederholten Vorfälle sorgen nicht nur bei den Sicherheitsbehörden für Unruhe, sondern werfen auch Fragen zur Sicherheit im Umfeld sensibler militärischer Infrastruktur auf. Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck.


