Esslingen. In der Nacht zum Dienstag hat ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2.9 den Landkreis Esslingen sowie Teile der Region Reutlingen erschüttert. Das Beben ereignete sich laut dem Portal Erdbebennews am 09. Dezember 2025 um 03:50 Uhr Ortszeit. Die berechnete Maximalintensität beträgt 3.5. Nach Modellrechnungen könnten bis zu 375 Tausend Menschen das Beben gespürt haben. Leichte Gebäudeschäden sind möglich. Epizentrum war nach ersten automatischen Detektionen des Erdbebendienstes Südwest in Beuren südlich von Esslingen.
Dort wurde das Beben teilweise von einem kurzen, grollenden Geräusch begleitet. Auch aus dem Großraum Stuttgart gingen einzelne Wahrnehmungsmeldungen ein. Schäden sind bei dieser Stärke nicht zu erwarten.
Seltenes Ereignis – vergleichbares Beben zuletzt 1940
Für die Region ist das Beben außergewöhnlich. Esslingen gilt nicht als klassisches Erdbebengebiet Baden-Württembergs. Laut dem Leydecker-Katalog ereignete sich das letzte vergleichbare Beben im August 1940 – also vor mehr als 80 Jahren. Fachleute weisen jedoch darauf hin, dass historische Aufzeichnungen aus Kriegs- und Nachkriegszeiten möglicherweise unvollständig sind. Dennoch bleibt festzuhalten: Erdbeben dieser Stärke sind im Raum Esslingen eine Rarität.
Historisch betrachtet kam es in Südwestdeutschland immer wieder zu einzelnen, teils kräftigen Beben. Eines der stärksten registrierten Ereignisse datiert auf das Jahr 1655: Damals erschütterte ein Beben, geschätzt mit einer Magnitude über 5, die Stadt Tübingen und verursachte erhebliche Schäden.
Zollernalb bleibt seismisches Zentrum des Südwestens
Während Esslingen relativ selten betroffen ist, gilt die nahe gelegene Zollernalb als eines der aktivsten Erdbebengebiete Deutschlands. Die Albstadt-Scherzone gehört zu den bekanntesten seismischen Störungszonen des Landes. Dort kommt es regelmäßig zu spürbaren Erschütterungen, die häufig auch in Esslingen, Reutlingen und dem Stuttgarter Raum wahrgenommen werden.
Das letzte größere Beben in dieser Zone ereignete sich im Oktober 2022. Mit einer Magnitude von 3,9 wurde es in weiten Teilen der Region deutlich wahrgenommen und führte zu zahlreichen Meldungen bei den Erdbebendiensten.


