Am Sonntagnachmittag (4. Mai) haben heftige Gewitter mit großem Hagel und Starkregen Teile Österreichs getroffen. Besonders betroffen waren das Burgenland und die Südsteiermark. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich die Wetterlage dramatisch – erst fielen hagelgroße Eiskörner, dann folgte starker Regen mit teils gravierenden Folgen.
Im Burgenland berichtete die Freiwillige Feuerwehr Limbach von Hagelkörnern in der Größe von Golfbällen, die vom Himmel prasselten, bevor in kurzer Zeit rund 35 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen. Durch den starken Regen wurden Straßen mit Schlamm überschwemmt, der von den Feldern gespült wurde. Auch Gräben und Kanäle waren durch die Wassermassen verstopft, wie die Feuerwehr Deutsch Kaltenbrunn mitteilte. In einigen Regionen wurde die Landwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, besonders auf Obst- und Ackerflächen. Die Schäden gelten als erheblich.
Laut dem ORF sprach Thomas König, zweiter Vizebürgermeister von Rudersdorf, von einem regelrechten Wettersturz. Innerhalb von 15 Minuten sei der Ort vollständig von Hagel bedeckt worden. Auch Einwohner beschrieben das Unwetter als „plötzlichen Ausbruch der Hölle“. Zahlreiche Videos in sozialen Medien dokumentieren die weiße Hagellandschaft nach dem Unwetter.
Meteorologe Manuel Oberhuber vom ORF identifizierte das Unwetter als Folge einer ausgeprägten Superzelle, die Hagel mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern mit sich brachte. Besonders betroffen war die Steiermark, wo Obst- und Ackerbauflächen Schäden in Höhe von rund 800.000 Euro erlitten. Im südlichen Burgenland belaufen sich die ersten Schadensschätzungen der Hagelversicherung auf etwa 600.000 Euro.
Auch der Wochenbeginn bringt keine Wetterberuhigung: Ein Italientief sorgt am Montag (5. Mai) für anhaltend feuchte Luftmassen an der Alpensüdseite. Der österreichische Wetterdienst warnt vor weiteren starken Regenfällen, insbesondere in Kärnten und der Steiermark. In einigen Gebieten gelten Regenwarnungen der Stufe „Gelb“, mit erwarteten Mengen von bis zu 50 Litern pro Quadratmeter.
Auch Deutschland blieb von den Auswirkungen des Unwetters nicht verschont: In Hessen stürzte ein Baum nach einem Blitzeinschlag auf eine Hochspannungsleitung, 34 Anwohner mussten evakuiert werden. In Baden-Württemberg entzündete ein Blitz einen Großbrand.