Explosionen auf Schiffen aus Moskaus Schattenflotte

Im Schwarzen Meer hat sich erneut ein gefährlicher Zwischenfall mit Schiffen aus Russlands sogenannter Schattenflotte ereignet. Zwei unter zweifelhafter Flagge operierende Tanker wurden nahe der türkischen Küste von Explosionen erschüttert und gingen anschließend in Flammen auf. Türkische Behörden bestätigten, dass alle 45 Besatzungsmitglieder gerettet werden konnten.

Nach ersten Angaben meldete der 274 Meter lange Tanker „Kairos“, der unter der Flagge Gambias unterwegs war, rund 28 Seemeilen vor der Küste einen externen Aufprall, gefolgt von einem rasch ausbreitenden Feuer. Rettungsschiffe brachten die 25 Seeleute in Sicherheit. Die „Kairos“ befand sich auf dem Weg von Ägypten zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk. Die Schifffahrtsagentur Tribeca geht davon aus, dass das Schiff möglicherweise auf eine Treibmine getroffen ist und nun zu sinken droht.

Kurz darauf wurde auch der Tanker „Virat“, ebenfalls ein Schiff der Schattenflotte, etwa 35 Seemeilen vor der Küste getroffen. In seinem Maschinenraum entstand starker Rauch, die 20 Besatzungsmitglieder blieben jedoch unverletzt. Trotz der parallelen Notfälle blieb der Schiffsverkehr durch den strategisch wichtigen Bosporus laut Behördenangaben unbeeinträchtigt.

Die EU führt beide Tanker auf ihrer Sanktionsliste, da Russland sie zur Umgehung internationaler Strafmaßnahmen nutzt. Die Schattenflotte besteht aus alternden, oft mangelhaft gewarteten Frachtern, die unter wechselnden Billigflaggen fahren und Öl, Getreide oder militärische Güter transportieren. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat Brüssel über 400 solcher Schiffe sanktioniert.

Zwischenfälle mit Minen im Schwarzen Meer haben seit Kriegsbeginn deutlich zugenommen. Immer wieder werden treibende Sprengkörper entdeckt – eine wachsende Gefahr für die Schifffahrt in einem der bedeutendsten Transitgebiete der Welt.

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