Deutsche Eurofighter spüren Drohne in Nato-Luftraum auf

Russland-nahe Kampfhandlungen an der ukrainischen Grenze führen erneut zu gefährlichen Zwischenfällen im Nato-Luftraum. In der Nacht auf Mittwoch registrierten deutsche Eurofighter, die im Rahmen der Nato-Mission den Luftraum Rumäniens überwachen, das Eindringen einer Drohne über rumänischem Staatsgebiet. Das Flugobjekt drang laut Verteidigungsministerium in Bukarest rund acht Kilometer weit ein und war etwa zwölf Minuten lang wiederholt auf dem Radar sichtbar. Bodentreffer oder Trümmer wurden jedoch nicht entdeckt.

Nach dem ersten Signal alarmierten die deutschen Piloten die rumänische Luftwaffe, die daraufhin zwei weitere Kampfflugzeuge startete und die Lageüberwachung übernahm. Der Vorfall ereignete sich nur zwei Tage nachdem zwei rumänische Dörfer aufgrund eines russischen Angriffs im Süden der Ukraine vorsorglich evakuiert worden waren.

Auch das benachbarte Moldau meldete in derselben Nacht eine Verletzung seines Luftraums durch eine Drohne. Das Fluggerät soll in geringer Höhe über den Süden des Landes geflogen sein, ohne von Radarsystemen erfasst zu werden. Die Regierung reagierte umgehend: Der russische Botschafter wurde einbestellt, Moldau protestierte scharf gegen eine „schwere Verletzung der nationalen Souveränität“.

Polen hielt ebenfalls Kampfflugzeuge in Bereitschaft, nachdem Russland erneut Ziele in der Westukraine angegriffen hatte. Einen Eindringling in den eigenen Luftraum registrierte Warschau jedoch nicht.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges häufen sich derartige Zwischenfälle. Immer wieder tauchen russische Drohnen über Rumänien auf oder stürzen dort ab. Fragmente wurden mehrfach auf rumänischem Territorium gefunden. Ähnliche Vorfälle meldeten in den vergangenen Wochen auch Estland und Polen. Die EU spricht inzwischen offen von einer russischen „Eskalation“. Auch in Deutschland kam es wiederholt zu Drohnenbewegungen nahe Flughäfen und militärischen Anlagen – die Hintergründe bleiben bisher ungeklärt.

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