Stuttgart. Ein nächtlicher Streit in Stuttgart hat eine schwere Gewalttat ausgelöst: Ein 16-jähriger Jugendlicher wurde auf einem Spielplatz im Stadtteil Weilimdorf angeschossen und schwer verletzt. Nach Angaben eines Polizeisprechers kam der Notruf kurz nach Mitternacht. Der Verletzte konnte später am mehrere Kilometer entfernten Nordbahnhof aufgefunden werden – mit einer Schusswunde, die unmittelbar versorgt werden musste. Lebensgefahr besteht laut Ärzten nicht.
Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind noch völlig unklar. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler gerieten am Löwenmarkt offenbar zehn bis 15 Personen in einen Streit, der schnell eskalierte. Inmitten des Tumults sollen mehrere Schüsse gefallen sein, wie auch der SWR unter Berufung auf Einsatzkräfte berichtet. Wie der 16-Jährige in die Schusslinie geriet und wer die Waffe abgefeuert hat, ist bislang unbekannt.
Bemerkenswert ist der Fundort des Jugendlichen: Die Polizei geht davon aus, dass er nach der Schussabgabe selbstständig in eine Stadtbahn stieg und rund sieben Kilometer bis zum Nordbahnhof fuhr, wo Passanten ihn schließlich entdeckten und Hilfe riefen.
Die Polizei reagierte in der Nacht mit einem Großaufgebot. Der Spielplatz wurde weiträumig abgesperrt, die Kriminaltechnik sicherte Spuren und suchte nach möglichen Projektilen oder Patronenhülsen. Auch die Umgebung des Nordbahnhofs wurde untersucht. Mehrere Zeugen wurden noch in der Nacht befragt.
Wer an dem Streit beteiligt war und welcher Konflikt dahintersteht, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Die Polizei wollte sich mit Blick auf die frühe Phase der Untersuchungen am Sonntag nicht näher äußern. Ein detailliertes Statement sei frühestens in den kommenden Tagen zu erwarten.
Der Vorfall reiht sich in eine Serie nächtlicher Gewalteskalationen im städtischen Raum ein und wirft erneut Fragen nach der Sicherheitslage an zentralen Treffpunkten für Jugendliche auf.


