Radar-Drohnen optimieren Landminendetektion

Foto: pixabay.com/Gerald Simon

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Ulm. Ein Forscherteam um Bernd Arendt von der Technischen Hochschule Ulm (THU) hat ein hochpräzises Radarsystem zur Minenerkennung entwickelt, das die Zahl der Fehlalarme drastisch reduziert und so den Einsatz solcher Technologien im Feld deutlich effizienter macht. Die Innovation fließt direkt in das neu gegründete Start-up FindMine ein, das Drohnen mit Radartechnologie zur sicheren Aufspürung von Landminen entwickelt.

Durchbruch in der Minendetektion

Das von Arendt entwickelte System basiert auf einer autonomen Sensorplattform mit automatisierter Objekterkennung. Mithilfe modernster Radartechnik können damit selbst vergrabene oder von Vegetation verdeckte Minen präzise identifiziert werden – ein entscheidender Fortschritt gegenüber bisherigen Systemen, die häufig mit einer hohen Zahl von Fehlalarmen zu kämpfen hatten.

Der Forscher hat bei der Entwicklung insbesondere typische Zielsignaturen realer Minen berücksichtigt. Dadurch konnte die Falschalarmrate deutlich gesenkt, gleichzeitig aber die Detektionsrate – also die tatsächliche Erkennungsgenauigkeit – erhöht werden. „Das ist ein wichtiger Schritt, um solche Systeme künftig praxisnah und zuverlässig im Feld einsetzen zu können“, heißt es aus dem Forschungsteam.

Von der Forschung zum Start-up

Die Ergebnisse der Arbeit bilden das Fundament von FindMine, einem Start-up, das im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der THU, der ETH Zürich, der Universität Ulm, der Universität Stuttgart sowie der Urs-Endress-Stiftung entstanden ist.

FindMine entwickelt Drohnenplattformen, die mit der neuen Radartechnologie ausgestattet sind und Landminen autonom und kontaktlos aufspüren können – insbesondere in schwer zugänglichem Gelände.

Sicherheit als Ziel

Für den Entwickler Bernd Arendt steht der gesellschaftliche Nutzen im Vordergrund:
„Mit diesem Thema und der Arbeit hat man die Möglichkeit, etwas zu bewirken und die Welt ein Stück sicherer zu machen“, sagt er.

Langfristig soll die Technologie dazu beitragen, Kriegsgebiete schneller und sicherer von Minen zu befreien und dabei den Einsatz menschlicher Minenräumer zu reduzieren – eine Arbeit, die bislang oft lebensgefährlich ist.

Ausblick

Das Projekt hat nicht nur technologisches, sondern auch humanitäres Potenzial: Durch den Einsatz autonomer Drohnen mit präziser Radarerkennung könnten künftig ganze Regionen effizient und gefahrlos vermintes Gelände räumen. Damit könnte FindMine ein wichtiger Akteur in der internationalen humanitären Minenräumung werden.

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