Celle. Ein Transportflugzeug der Luftwaffe ist nahe Celle (Niedersachsen) offenbar mit Pyrotechnik beschossen worden. Der Vorfall ereignete sich laut einem Bericht des Spiegel am vergangenen Freitag gegen Mittag und sorgt in Bundeswehrkreisen für erhebliche Unruhe.
Knall und Lichtblitz nach dem Start
Unmittelbar nach dem Abheben des Transporters meldeten die Piloten einen Knall und einen Lichtblitz in unmittelbarer Nähe der Maschine. Vermutet wird, dass es sich bei dem Projektil um eine handelsübliche Silvesterrakete handelte. Getroffen wurde die Maschine nicht – dennoch alarmierte die Crew sofort den Tower.
Großfahndung ohne Ergebnis
Feldjäger und Polizei durchsuchten daraufhin das Gelände rund um den Fliegerhorst in Niedersachsen. Sogar ein Sprengstoffhund wurde eingesetzt. Trotz intensiver Suche fehlt bislang jede Spur vom Täter.
Hohe Strafen drohen
Die Polizei bestätigte inzwischen, dass wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr ermittelt wird. Sollte der Verantwortliche gefasst werden, drohen ihm empfindliche Konsequenzen – von einer Geldstrafe bis hin zu zehn Jahren Haft.
Strategisch wichtige Transporter-Flotte
Die Bundeswehr betreibt derzeit sechs Transportmaschinen des Typs C-130 Hercules, die zusammen mit dem größeren A400M für Truppenverlegungen und internationale Einsätze genutzt werden. Zuletzt kamen sie auch bei humanitären Missionen zum Einsatz, unter anderem beim Abwurf von Hilfspaketen über dem Gazastreifen.
Alarmierte Stimmung durch geopolitische Spannungen
Der Vorfall trifft auf eine ohnehin angespannte Sicherheitslage in Europa. Immer wieder kam es zuletzt zu Provokationen durch Russland. Mitte September verletzten drei russische MiG-31-Jets den estnischen Luftraum, während ein russisches Aufklärungsflugzeug über einer deutschen Fregatte in der Ostsee auftauchte. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte diese Zwischenfälle öffentlich gemacht.
Vor diesem Hintergrund wird der mutmaßliche Pyro-Angriff auf das Bundeswehr-Flugzeug besonders ernst genommen – auch wenn bislang vieles auf eine unbedachte Tat hindeutet.