Nach einem gewaltigen Felssturz am 5. August 2025 bleibt der Trischübelpass im Nationalpark Berchtesgaden vollständig gesperrt. Etwa 4.000 Kubikmeter Gestein verschütten die beliebten Wanderwege 411 und 421 zwischen der Grieshütte und dem Pass. Der Deutsche Alpenverein warnt eindringlich: „Die Watzmannrunde ist nicht begehbar, der Trischübel von der Wimbachseite nicht erreichbar – akute Lebensgefahr!“
Geologe Stefan Kellerbauer bestätigt die Gefahr weiterer Abgänge. An der Abbruchkante klafft ein Riss, aus dem bereits Material austritt. Mindestens ebenso viel loses Gestein wie beim ersten Abgang könnte noch folgen – besonders bei Regen steige das Risiko massiv.
Die Ursache liegt in einer geologischen Störungszone, der „Torrener Joch-Zone“, die sich bis nach Österreich erstreckt. Der betroffene Abschnitt ist auf 100 Metern vollständig blockiert, zusätzlich droht Steinschlag im Umkreis der Sturzrinne. Zwar bleiben andere Teile des Nationalparks begehbar – darunter Routen zu Wimbachschloss und Wimbachgrieshütte –, doch der gesperrte Pass zwingt Wanderer zu Umwegen. Die Sperre gilt mindestens bis zum Abschluss eines geologischen Gutachtens, das mehrere Wochen dauern wird.
Die Nationalparkverwaltung prüft Alternativrouten, stellt aber klar: Sicherheit geht vor. „Niemand weiß, wann weiteres loses Gestein abbricht. Das kann jederzeit passieren“, warnt Revierleiter Martin Weckel.