Zuviel Photovoltaik schuld an Stromausfällen?

Foto: Tom Fisk/pexels.com

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Photovoltaik ist eine wichtige und umweltfreundliche Energiequelle, die zur Reduzierung von CO2-Emissionen beiträgt. Allerdings kann eine hohe Einspeisung von Solarstrom in das Netz in bestimmten Situationen zu Herausforderungen führen. Stromnetz-Experten rechnen zu Ostern und Pfingsten auch bei sonnigem Wetter nicht mit großflächigen Stromausfällen durch zu viel Solarstrom. Dies gilt laut Übertragungsnetzbetreiber Amprion auch für sogenannte Hellbrisen, wenn bei sonnigem Wetter zusätzlich Wind wehe und noch mehr erneuerbarer Strom erzeugt werde.

Netzbetreiber sind gefordert

Um solche Probleme zu vermeiden, sind Netzbetreiber gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel die Anpassung der Netzinfrastruktur oder den Einsatz von Speichersystemen, die überschüssigen Strom speichern können. Auch intelligente Steuerungssysteme, die den Stromverbrauch in Echtzeit anpassen, können helfen, die Herausforderungen zu bewältigen.

Hohe Stromerzeugung an Ostern und Pfingsten

Zu Ostern und Pfingsten könnte es laut Amprion aufgrund der Wetterlage zu einer hohen Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen kommen. Gleichzeitig ist der Stromverbrauch in dieser Zeit – vor allem an Sonn- und Feiertagen – erfahrungsgemäß niedrig. Berechnungen zeigen, dass es daher kurzfristig zu lokalen Engpässen im Netz kommen kann. Aber auch Frequenzschwankungen können als Folge eines Erzeugungsüberschusses auftreten. Die Netzbetreiber sind jedoch gut auf die möglichen Szenarien vorbereitet, um die Systemsicherheit und die Netzstabilität in solchen Fällen weiter zu gewährleisten. Amprion erwartet im Laufe des Jahres 2025 in seinem Netzgebiet keine kritischen Situationen, die nicht mit den verfügbaren Instrumenten zu bewältigen sind.

Bei hoher PV-Einspeisung steigt die Wahrscheinlichkeit von Erzeugungsüberschüssen als auch von lokalen und regionalen Netzengpässen. Diese Netzengpässe entstehen, da mehr Strom transportiert werden muss, als die Stromleitungen abtransportieren können.

Überangebot steigert die Frequenz

Auch die Frequenz im Stromnetz kann durch Erzeugungsüberschüsse beeinflusst werden. Steht dem Stromverbrauch ein Überangebot an Stromerzeugung gegenüber, steigt die Frequenz. Das Stromnetz muss jedoch eine nahezu konstante Frequenz von 50 Hertz halten. Abweichungen können ohne Gegenmaßnahmen schlimmstenfalls zu einem sogenannten „Blackout“, einem Zusammenbruch des Netzes, führen. Dass es so weit kommt, ist aber äußerst unwahrscheinlich. Zuvor ergreifen die Übertragungsnetzbetreiber eine Reihe an Maßnahmen, um die Systemsicherheit zu wahren und so ein Szenario rechtzeitig abzuwenden.

„Amprion erwartet im Laufe des Jahres 2025 in seinem Netzgebiet keine kritischen Situationen, die nicht mit den verfügbaren Instrumenten zu bewältigen sind“, sagt Dr. Frank Reyer, Leiter Netzführung und Systemsteuerung bei Amprion. Um auf solche Situationen gut vorbereitet zu sein, entwickelt Amprion laut Reyer aktuell ein Frühwarnsystem. Damit wolle man künftig Verteilnetzbetreiber und Behörden mit mehreren Tagen Vorlauf über mögliche kritische Situationen informieren.

Mit Material von amprion.net

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