Das West-Nil-Virus breitet sich in Italien weiter aus. Innerhalb nur einer Woche wurden 57 neue Infektionen bestätigt – das geht aus dem aktuellen Bericht der italienischen Gesundheitsbehörde ISS vom 31. Juli hervor. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Fälle im Jahr 2025 auf 89. Neun Menschen sind bislang an den Folgen gestorben, zuletzt ein 76-jähriger Mann in einem Krankenhaus nahe Neapel.
Virus zunehmend gefährlich – Sterblichkeit bei neurologischem Verlauf hoch
Besonders alarmierend: In rund 40 Fällen – also fast der Hälfte der Infizierten – entwickelte sich das Virus zu einer sogenannten neuroinvasiven Erkrankung. Dabei kommt es zu Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute (Enzephalitis bzw. Meningitis). Laut ISS liegt die Sterblichkeitsrate bei diesen schweren Verläufen bei 20 Prozent – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Tropenvirus wird zum dauerhaften Risiko in Italien
Ursprünglich war das West-Nil-Virus vor allem in tropischen Regionen verbreitet. Doch infolge des Klimawandels gilt es in Italien mittlerweile als endemisch – also dauerhaft etabliert. Übertragen wird das Virus durch infizierte Stechmücken. Die derzeit am stärksten betroffenen Regionen liegen im Umfeld der Metropolen Rom und Neapel sowie in Norditalien – unter anderem in Piemont, der Lombardei und Venetien.
Erst vergangene Woche war eine 82-jährige Frau in einem Krankenhaus bei Rom verstorben. Mit dem aktuellen Fall aus Grazzanise meldet die Nachrichtenagentur ANSA nun insgesamt neun Todesopfer.
Gesundheitsbehörden rufen zur Vorsicht auf und empfehlen Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche – vor allem für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.