Bozen. An der Mittelschule „Leonardo Da Vinci“ in Bozen kam es am Donnerstag, den 29. Mai, zu einem beunruhigenden Vorfall. Mehrere Schüler klagten nach dem Sportunterricht plötzlich über heftige Magen-Darm-Beschwerden. Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen traten nahezu gleichzeitig bei 15 Schülerinnen und Schülern auf – der Verdacht einer Massenvergiftung liegt nahe. Die Stadt Bozen und die zuständigen Gesundheitsbehörden haben umgehend Untersuchungen eingeleitet und richten ihre Aufmerksamkeit nun auf das Trinkwasser der Schule.
15 Kinder betroffen – schnelle Reaktion der Schule
Nachdem die Beschwerden bei mehreren Kindern nahezu zeitgleich einsetzten, reagierte die Schulleitung sofort. Die Rettungskräfte waren innerhalb kurzer Zeit vor Ort, um die betroffenen Schüler medizinisch zu betreuen. Glücklicherweise musste keines der Kinder ins Krankenhaus gebracht werden. Alle Betroffenen konnten nach der Erstversorgung in die Obhut ihrer Eltern übergeben werden. Die rasche Reaktion der Schule dürfte Schlimmeres verhindert haben.
Schulverpflegung ausgeschlossen – Fokus auf Trinkwasser
Schnell wurde klar, dass die Ursache nicht beim Schulessen zu finden war: Keines der betroffenen Kinder hatte zuvor eine Mahlzeit aus der Mensa zu sich genommen. Stattdessen verdichtete sich ein anderer Verdacht: Das Trinkwasser, das viele der Schüler nach dem Sport im Umkleidebereich zu sich nahmen, könnte verunreinigt gewesen sein.
Die Stadt Bozen veranlasste umgehend die Entnahme von Wasserproben, die derzeit im Labor untersucht werden. Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor (Stand: 30. Mai), jedoch soll die Analyse mit Hochdruck vorangetrieben werden. Die Schule und die Gesundheitsbehörden stehen in engem Kontakt, um die potenzielle Gefahrenquelle schnellstmöglich zu identifizieren und zu beseitigen.
Wiederholt Vorfälle in Bozen – erhöhtes Bewusstsein für Risiken
Der aktuelle Fall erinnert an mehrere ähnliche Zwischenfälle, die sich in jüngerer Vergangenheit in Südtirol ereignet haben. So kam es erst im vergangenen Jahr auf einer Alm in der Umgebung von Bozen zu einer Massenvergiftung, bei der zehn deutsche Urlauber wegen akuter Übelkeit in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Die Ursache konnte damals geklärt werden – ebenso wie in einem anderen Fall, bei dem Schüler versehentlich giftige Samen des Goldregens verzehrt hatten.
Diese Vorfälle zeigen, wie sensibel das Thema Lebensmittel- und Wassersicherheit gerade in Einrichtungen wie Schulen ist. Kinder und Jugendliche reagieren besonders empfindlich auf Verunreinigungen, weshalb eine schnelle und umfassende Aufklärung umso wichtiger ist.
Behörden setzen auf schnelle Klärung
Die Stadtverwaltung Bozen und die lokalen Gesundheitsbehörden betonen, dass derzeit keine akute Gefahr für die Schüler der „Leonardo Da Vinci“-Schule besteht. Dennoch werden sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine Wiederholung des Vorfalls zu verhindern. Sollte sich der Verdacht auf eine Kontamination des Trinkwassers bestätigen, werden umgehend weitere Maßnahmen ergriffen – von der Desinfektion bis hin zu eventuellen Umbauten in der Wasserinfrastruktur.
Ursachenklärung läuft, Sicherheit steht im Vordergrund
Der Vorfall an der Bozner Mittelschule sorgt für Verunsicherung, doch die Behörden handeln umsichtig und transparent. Während die Laborergebnisse noch ausstehen, bleibt abzuwarten, ob sich der Verdacht auf das Trinkwasser bestätigt. In jedem Fall zeigt die schnelle Reaktion der Schule, wie wichtig klare Abläufe in Notfällen sind – und wie entscheidend eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Rettungsdiensten und Behörden ist.