Schweres Unwetter auf den Balearen

Bildmontage: pixabay.com/Bernhard Jaeck/KI

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Mallorca. Das Sturmtief „Alice“ hat am Wochenende mit voller Wucht über das spanische Festland und die Balearen hinweggefegt – und die beliebten Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza in Katastrophengebiete verwandelt. Binnen weniger Stunden verwandelten sich Straßen in reißende Flüsse, der Flugverkehr brach zeitweise komplett zusammen, und ganze Orte standen unter Wasser.

Katastrophen-Alarm auf Mallorca

Am Samstagvormittag schrillten auf Mallorca die Handywarnungen: Katastrophen-Alarm! Besonders betroffen war der Osten der Insel. Heftige Starkregenfälle ließen in den Regionen um Cala Romantica, Cala Mandia, Porto Cristo, Port de Pollença und Manacor Straßen, Keller und Geschäfte überfluten. Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie Autos, Müllcontainer und Geröll von den Wassermassen fortgerissen wurden.

Auch das Tramuntana-Gebirge blieb nicht verschont: Dort lösten die Niederschläge Erdrutsche aus – ein tonnenschwerer Felsbrocken krachte auf die Serpentinenstraße zur bekannten Sa-Calobra-Bucht, die daraufhin gesperrt werden musste.

Flughafen auf Ibiza unter Wasser

Noch dramatischer die Lage auf Ibiza: Die Landebahn des Flughafens stand unter Wasser, Regen drang durch das Dach des Terminals ein und ergoss sich direkt auf die Gepäckbänder. Der Flugbetrieb wurde zeitweise komplett eingestellt, mehrere Maschinen mussten umgeleitet werden.

Unter den Betroffenen des Flughafenchaos: Balearen-Präsidentin Marga Prohens, der Notfalldirektor Pablo Gárriz und Mobilitätschefin Lorena del Valle. Sie saßen wegen des Unwetters in einer Maschine fest – weder Start noch Ausstieg waren erlaubt. Prohens nahm daraufhin per Videoschalte an einer Krisensitzung teil.

Formentera ohne Strom, Urlauber in Not

Auch Formentera war schwer getroffen: Stundenlang fiel dort der Strom aus, während Fähren zwischen den Inseln wegen des hohen Wellengangs aus Sicherheitsgründen eingestellt wurden. Zahlreiche Urlauber saßen fest, Hotels und Vermieter mussten Notunterkünfte bereitstellen.

Ursache: Trockenheit und fehlender Hochwasserschutz

Meteorologen sehen die Zunahme solcher Extremwetterlagen mit Sorge. Nach dem heißen Sommer sei der Boden vielerorts „so ausgedörrt, dass er Regen kaum aufnehmen kann“, erklärt der spanische Wetterdienst Aemet. Dazu komme ein eklatanter Mangel an Drainage- und Hochwasserschutzsystemen, insbesondere auf den Balearen. Bereits vor wenigen Wochen hatten heftige Unwetter die Region heimgesucht.

Neue Warnungen für diese Woche

Die Wetterlage bleibt weiter hochgefährlich: Aemet hat für Ibiza, Formentera und den Westen Mallorcas die Warnstufe Orange ausgerufen. Für den Rest der Insel gilt Stufe Gelb. Es drohen erneut Gewitter, Starkregen und Sturmböen. Auch für die kommenden Tage rechnen Meteorologen mit weiteren Schauern – eine stabile Wetterphase ist vorerst nicht in Sicht.

Die Behörden rufen Einwohner und Touristen auf, Wetterwarnungen ernst zu nehmen und riskante Aktivitäten im Freien zu vermeiden.

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