Deutschland steht ein stürmisches Wochenende bevor: Ab Donnerstag zieht ein kräftiges Unwettertief über das Land hinweg und bringt laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und teils heftigen Regen. Der Sturm soll voraussichtlich bis Sonntag andauern und insbesondere im Norden und Nordwesten für erhebliche Beeinträchtigungen sorgen.
DWD warnt: „Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr ziemlich sicher“
Wie DWD-Meteorologe Adrian Leyser Sturm erklärte, müsse vor allem an der Nordseeküste sowie im Bergland mit schwerem Sturm und orkanartigen Böen gerechnet werden. „Mit Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr ist ziemlich sicher zu rechnen“, so der Experte. Wie stark die Auswirkungen tatsächlich ausfallen, lasse sich derzeit aber noch nicht genau abschätzen.
Besonders gefährlich wird die Lage durch die noch belaubten Bäume, die dem Wind viel Angriffsfläche bieten – umgestürzte Bäume und blockierte Straßen könnten die Folge sein.
Sturmtief zieht von Frankreich über den Ärmelkanal nach Deutschland
Das Unwetter entwickelt sich laut Wettermodellen über dem Atlantik und erreicht nach seinem Durchzug über die Bretagne und den Ärmelkanal in der Nacht auf Freitag den Höhepunkt über Deutschland. Auch Teile Europas – etwa Belgien und die Niederlande – sind betroffen, dort kann es sogar zu Sturmfluten kommen.
In Deutschland treffen die stärksten Böen Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, große Teile Niedersachsens und Mecklenburg-Vorpommerns. Im Schwarzwald wird zusätzlich Starkregen erwartet – örtlich können innerhalb kurzer Zeit 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter fallen, was Überschwemmungen oder Erdrutsche auslösen könnte.
Böen bis zu 12 Beaufort möglich
Am Donnerstag sind nach DWD-Angaben auch kurze Gewitter mit schweren Sturmböen möglich. In den Mittelgebirgen und an exponierten Lagen könnten die Windspitzen Windstärken von bis zu 11 oder 12 Beaufort erreichen – das entspricht orkanartigen Böen.
Am Freitag bleibt das Wetter weiter unbeständig: Im Binnenland werden Böen der Stärke 8 bis 9 Beaufort erwartet, an der Nordsee kann der Wind erneut Orkanstärke erreichen.
Sturm bringt kühlere Nordmeerluft
Am Wochenende zieht das Sturmtief weiter nach Skandinavien, doch die wechselhafte und windige Witterung bleibt bestehen. Mit dem Tiefdruckgebiet strömt kühlere Luft aus dem Nordmeer nach Deutschland, wodurch die Temperaturen sinken.
Laut DWD bleiben die Höchstwerte zunächst mild – zwischen 13 und 19 Grad am Mittwoch und Donnerstag –, bevor sie zum Wochenende auf 9 bis 14 Grad fallen. BBK und DWD raten dazu, lose Gegenstände im Freien zu sichern, Wälder zu meiden und sich über aktuelle Warnungen in der Warn-App NINA oder auf der DWD-Website zu informieren.