Neues Schmerzmittel kann Opioide ersetzen

Foto: pixabay.com/Myriams-Fotos

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Kyoto. Nach dem Erfolg kalifornischer Forscher, ein nicht süchtig machendes Opioid zu entwickeln, melden nun Wissenschaftler der Universität Kyoto einen Durchbruch in der Schmerzforschung. Ihr neues Präparat ADRIANA blockiert gezielt den α2B-Adrenozeptor im Gehirn – einen Schlüsselfaktor bei der Schmerzverarbeitung. Dadurch werden Schmerzsignale entweder gar nicht oder nur stark abgeschwächt wahrgenommen.

Das Medikament ist das erste seiner Art, das ausschließlich auf diesen Rezeptor wirkt. Der entscheidende Vorteil: ADRIANA verursacht weder Schläfrigkeit noch motorische Einschränkungen und beeinträchtigt den Kreislauf nicht. Zudem birgt es kein Abhängigkeitspotenzial, was es zu einer vielversprechenden Alternative zu herkömmlichen Opioiden macht.

„Mit ADRIANA könnten wir den Einsatz von Opioiden in Kliniken deutlich reduzieren“, sagt Forschungsleiter Masatoshi Hagiwara. Tierstudien an Mäusen haben die Wirksamkeit bereits nach Nervenverletzungen bestätigt.

In ersten klinischen Tests an der Universitätsklinik Kyoto erwies sich das oral verabreichte Medikament als sicher, gut verträglich und wirksam gegen postoperative Schmerzen nach Lungenkrebsoperationen. Der nächste Schritt ist eine umfangreiche Phase-II-Studie, um das Mittel bei verschiedenen Schmerzarten zu prüfen und langfristig auch Patienten mit chronischen Beschwerden zu behandeln.

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