Neue Obergrenze bei Zahlungen mit Bargeld

Foto: pixabay.com/Ralph

Foto: pixabay.com/Ralph

Brüssel. Ein bedeutender Wandel im Zahlungsverkehr steht bevor: Die Europäische Union hat beschlossen, Barzahlungen künftig auf maximal 10.000 Euro zu begrenzen. Die neue Vorschrift soll helfen, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und die Umgehung von Sanktionen zu bekämpfen. Auch in Deutschland, wo Bargeld traditionell besonders beliebt ist, wird die neue Regel tiefgreifende Folgen haben.

Bargeldgrenze ab 2027: Das Ende großer Barzahlungen

Ab dem 10. Juli 2027 ist Schluss mit dem Begleichen hoher Summen in bar – zumindest, wenn der Betrag über 10.000 Euro liegt. Wer dennoch bar bezahlen möchte, muss dann zusätzlich einen Herkunftsnachweis für das Geld erbringen. Bisher genügte in Deutschland meist ein Ausweis zur Identifikation, etwa beim Autokauf oder Möbelkauf.

Für Beträge über der Grenze bleibt dann nur noch die Überweisung – idealerweise per Echtzeitüberweisung, um Transaktionen schnell abzuwickeln. Eine Ausnahme gibt es lediglich bei privaten Geschäften zwischen zwei Privatpersonen, etwa beim Verkauf eines Autos.

Zollpflicht bei Reisen: 10.000-Euro-Grenze gilt auch unterwegs

Die Bargeldgrenze betrifft nicht nur Käufe, sondern auch Reisen. Schon jetzt gilt: Wer mit mehr als 10.000 Euro innerhalb der EU reist – ob bei Ein- oder Ausreise – muss dies beim Zoll anmelden. Die Pflicht betrifft nicht nur Bargeld, sondern auch gleichgestellte Zahlungsmittel wie Gold, Edelmetalle oder Sparbücher.

Verstöße gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden. Die Behörden setzen damit ein klares Zeichen für mehr Transparenz und Sicherheit im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr.

Neue Meldepflicht für Überweisungen seit Januar 2025

Zusätzlich zur neuen Bargeldregelung sind Bankkunden seit Anfang 2025 verpflichtet, bei bestimmten Überweisungen Angaben zur Herkunft des Geldes zu machen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert ebenfalls Bußgelder.

Die EU forciert den Kampf gegen illegale Geldflüsse – und greift dafür tief in den Alltag der Bürger ein. Die neue Bargeld-Obergrenze ist ein Einschnitt – vor allem für jene, die gerne bar zahlen. Doch aus Sicht der EU ist sie ein notwendiger Schritt hin zu mehr Kontrolle, Nachvollziehbarkeit und Sicherheit im Zahlungsverkehr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert