Brisbane. Mythen und Falschbehauptungen prägen die öffentliche Meinung über Elektroautos – mit gravierenden Folgen für die Verkehrswende. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Matthew Hornsey von der University of Queensland. Selbst E-Auto-Besitzer zeigen sich laut der Studie anfällig für weitverbreitete Fehlinformationen, wie etwa die Behauptung, dass E-Autos häufiger brennen, keine Emissionen einsparen oder gesundheitsschädlich seien – obwohl diese Aussagen nachweislich falsch sind.
Fake News haben breiten Einfluss – Bildung schützt nicht
Die Studien, die in Australien, Deutschland, Österreich und den USA durchgeführt wurden, zeigen: Falsche Informationen über E-Autos genießen erstaunlich hohe Glaubwürdigkeit – quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Besonders alarmierend: Der Bildungsgrad der Befragten hatte keinen messbaren Einfluss darauf, ob sie Falschmeldungen glaubten. „Dass selbst gut informierte Menschen auf Desinformation hereinfallen, erinnert an Muster, wie wir sie auch bei Impfgegnern oder Windkraftkritikern sehen“, erklärt Hornsey.
Vertrauen in KI – ChatGPT reduziert Glauben an Falschinformationen
In einem nächsten Schritt untersuchten die Forscher, wie sich das Vertrauen in E-Autos stärken lässt. Zwei Aufklärungsstrategien wurden getestet: ein klassisches Informationsblatt sowie ein individueller Dialog mit ChatGPT. Beide Methoden führten dazu, dass die Zustimmung zu Fake News messbar sank – sogar noch zehn Tage nach dem Kontakt.
„Das ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass generative KI ein wirksames Werkzeug gegen Desinformation sein kann“, sagt Studienmitautor Chris Better. Besonders vor dem Hintergrund der globalen Umstellung auf nachhaltige Mobilität sei dies ein ermutigendes Signal.