Obrigheim. Im stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) in Baden-Württemberg sind bei einer routinemäßigen Inspektion zwei Behälter mit schwachradioaktiven Feststoffabfällen entdeckt worden, an denen Korrosionsspuren festgestellt wurden. Die Behälter lagern in einem dafür vorgesehenen Bereich der Anlage, die sich seit 2008 im Rückbau befindet.
Wie der Betreiber, die EnBW Kernkraft GmbH, mitteilte, sei kein Austritt von radioaktiven Stoffen erfolgt. Die festgestellte Korrosion stellt somit keine Gefahr für die Umwelt oder die Bevölkerung dar. Für den Umgang mit solchen Befunden gibt es behördlich zugelassene Verfahren, die durch den Betreiber angewendet werden.
Der Vorfall wurde fristgerecht der zuständigen Aufsichtsbehörde gemeldet. Er wurde vorläufig als Ereignis der Kategorie N (Normalmeldung) sowie auf der internationalen INES-Skala mit Stufe 0 eingestuft – was bedeutet, dass das Ereignis keine oder nur sehr geringe sicherheitstechnische Relevanz hat und unterhalb der siebenstufigen Bewertungsskala liegt.
Das Kernkraftwerk Obrigheim, ein Druckwasserreaktor, war von 1968 bis zur endgültigen Abschaltung im Jahr 2005 in Betrieb. Der Rückbau schreitet seitdem kontinuierlich voran. Bereits heute sind nahezu alle technischen Komponenten aus dem Reaktorgebäude und dem Maschinenhaus entfernt worden.