St. Martin. Heftige Regenfälle haben das Passeiertal in Südtirol am Samstagabend in den Ausnahmezustand versetzt. Innerhalb weniger Stunden fielen rund 80 Liter Regen pro Quadratmeter, Bäche schwollen zu reißenden Strömen an. Besonders betroffen war das Gebiet rund um Neuhaus, wo die Wassermassen eine Holzbrücke mitrissen, die den Meraner Höhenweg überquert. Der beliebte Wanderweg bleibt zwischen Magdfeld und St. Martin komplett gesperrt.
Auch Betriebe standen erneut unter Bedrohung: Das Sägewerk Marth, das schon Ende Juli von einem Murenabgang getroffen worden war, blieb diesmal dank schnellem Einsatz der Feuerwehr verschont. Mit zwei Baggern konnten die Einsatzkräfte Schlimmeres verhindern.
Landesmeteorologe Dieter Peterlin erklärte auf X, es habe sich um ein „regeneratives Gewitter“ gehandelt – ein Wetterphänomen, das sich immer wieder am selben Ort neu bildet und dadurch stundenlang anhält.
In Meran stieg der Pegel der Passer dramatisch: Innerhalb von 30 Minuten kletterte er von 40 auf 125 Zentimeter. Straßenverbindungen wurden durch Erdrutsche blockiert, unter anderem zwischen St. Martin und Matatz. Am Sonntagmorgen liefen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Feuerwehr gab Entwarnung: Größere Schäden seien ausgeblieben, Verletzte habe es nicht gegeben.